Die Glosse im Guller
Die Gefangenen in der Offenburger Oststadt
- hochgeladen von Anne-Marie Glaser
Wer innerhalb unseres schönen Oberzentrums Offenburg von der Oststadt in den Teil westlich der Bahnlinien fahren möchte, hat nur wenige Optionen. Da gibt es die Route über den Stadtbuckel. Viele Ampeln machen das Fortkommen aber gerade zu Stoßzeiten mühselig. Und dann gibt es noch die Route über den Bahnhof. Für sie braucht es noch mehr Nervenstärke. Denn sie steckt voller Tücken.
Ree Carré
Die erste Gefahr lauert auf der Straße, die vom Ree Carré auf die Unionbrücke führt. Theoretisch dürfen die Autofahrer von dort nur rechts abbiegen. Um dies zu untermauern, wurde sogar ein entsprechendes Verkehrsschild aufgestellt. Möglicherweise ist es aber gerade der Reiz des Verbotenen, weshalb es praktisch gerne ignoriert wird. Ich fahre diese Strecke fast täglich und weiß: Die Vorfahrt ist mein. Nachdem sie mir dort aber schon ein Dutzend Mal genommen wurde, bin ich allzeit bremsbereit. Unfallaufnahmen sind einfach zu zeitraubend.
Zebrastreifen
Manchmal geht es auf der Unionbrücke aber auch nur sehr langsam voran. Schuld ist der stark frequentierte Zebrastreifen zwischen Bahnhofsgebäude und dem Busbahnhof. Nein, über die Fußgänger dort möchte ich mich nicht auslassen. Das habe ich an dieser Stelle nämlich schon getan. Und grundsätzlich verhalten sie sich ja auch regelkonform. Autofahrer, die davor halten, um Mitfahrer aussteigen zu lassen, dagegen nicht.
Die Rede ist jetzt keineswegs von Beifahrern, die schnell aus dem Auto springen, weil dieses sowieso vor dem Zebrastreifen halten muss. Es geht vielmehr um den dunklen BMW, der am Dienstag einen Stau bis in die Wilhelmstraße verursachte, weil Julia erst unzählige Taschen aus dem Kofferraum, dann einen sich sträubenden Mops vom Rücksitz holen musste, um sich noch wort- und kussreich von Romeo zu verabschieden. Ich könnte ein dickes Buch mit ähnlichen Beispielen füllen. Der Titel wäre: "Gefangen in Offenburgs Oststadt".
Anne-Marie Glaser















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