Bezirksbeirat gibt grünes Licht für Wohncontainer

Auf dem MSC-Gelände in Freistett sollen Wohncontainer für Flüchtlinge errichtet werden. | Foto: Foto: he
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Rheinau-Freistett. Die vom Landratsamt Ortenaukreis erbetene Genehmigung zur Aufstellung einer
Containeranlage zur Erstunterbringung von Asylanten auf dem ehemaligen
Gelände des Motorsportclubs Freistett (MSC) an der L87 nahe der
Grenzanlage, für die Dauer von zwei Jahren mit Verlängerungsoption,
wurde vom Bezirksbeirat mehrheitlich abgesegnet. Am kommenden Montag
entscheidet der Rheinauer Gemeinderat darüber.

Bürgermeister Michael Welsche gab zu bedenken, dass die Stadt Rheinau ihrer
humanitären Pflicht nachkommen müsse. Die erste Hürde ist übersprungen,
auch wenn es sich die Vertreter der drei Fraktionen nicht leicht
machten. Gebäudemanager Thomas Schaub und Melanie Waldhecker, beim
Landratsamt zuständig für die Flüchtlingsunterbringung, erläuterten vor
dem Bezirksbeirat ausführlich, was es mit der Unterbringung in
Containern auf sich hat und wer wofür zuständig ist.

Die Container-Wohnanlage ist für maximal 88 Personen ausgelegt. Sie verfügt
über insgesamt 32 Container auf einer Fläche von 700 Quadratmeter mit
einer 46 Meter langen Wohnsiedlung. Geplant sind 22 Wohncontainer für je
vier Personen. Hinzu kommen ein Bürocontainer, ein Container als
Aufenthaltsraum, ein Waschcontainer, zwei Küchencontainer und vier
Sanitärcontainer. Die Container sind in Zweierreihe mit überdachtem
Laubengang ausgerichtet. „Nach unserer Erfahrung aus bereits bestehenden
Containeranlagen ist mit einer Belegung von rund 75 Prozent zu rechnen.
Zu Familien werden keine weiteren Einzelpersonen zugewiesen“, so
Waldhecker. Personenbetreuung, Gebäudebetreuung sowie die notwendige
Infrastruktur werden vom Landratsamt übernommen. „Wenn wir die
Zustimmung des Gemeinderats haben, werden die Container angefordert, die
Lieferzeit beträgt bis zu zehn Wochen“, so Thomas Straub.

Nach intensiven Beratungen erkannten alle drei Fraktionen des Bezirksbeirats
die Notwendigkeit als gegeben. Die Vertreter des an das MSC Gelände
angrenzenden Tennisclubs, des Minigolfclubs und der Firma Sunsetland
hatten ihre Bedenken schriftlich eingereicht und in der Sitzung noch
einmal bekräftig. Ihnen gehe es um Sicherheit und Haftung. Wer haftet,
wenn Schäden an der Anlage entstehen? – so die Kernfrage. Bürgermeister
Michael Welsche verwies auf das Verursacherprinzip, das auch für
Flüchtlinge gelte. Zur Frage der Sicherheit verwies Melanie Waldhecker
auf Auskünfte der Polizei, wonach bisher keine vermehrten Straftaten zu
registrieren seien. Eine erhöhte Bereitschaft der Polizei sei aber
vorgesehen.

Brisanz hatte die Frage, warum das städtische Gelände, Ecke Rhein-Schwimmbadstraße, nicht berücksichtigt wurde. „Das
MSC-Gelände bietet optimale Strukturen, die beim innerstädtischen
Gelände nicht gegeben waren“, so der Bürgermeister, der aber klar
machte, dass man je nach Entwicklung des Flüchtlingsstromes weitere
Unterbringungsmöglichkeiten suchen müsse. „Beim Abwiegen aller Fakten
sollten wir einen Knopf drauf machen und das MSC-Gelände zur Verfügung
stellen“, so Achim Willems. Die Vertreter der zwei Gegenstimmen führten
ins Feld, dass aufgrund der großen Entfernung zur Stadt Integration nur
schwer zu machen sei. „Der gegründete Helferkreis arbeitet bereits
vorbildlich, aber auch Vereine, Organisationen und Firmen sollten hier
tätig werden“, so die Aufforderung der Flüchtlingsbeauftragten  Melanie
Waldhecker.

Autor: he

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