Gesundheitsförderung der Jüngsten steht im Fokus
Ullrich Böttinger spricht über das Angebot des Präventionsnetzwerkes Ortenaukreis

Ullrich Böttinger  | Foto: Landratsamt Ortenaukreis
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Seit vier Jahren bietet das Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO) Kitas und Schulen die Möglichkeit, sich in einem eineinhalbjährigen Prozess zu einer gesundheitsförderlichen Einrichtung weiterzuentwickeln. In der vergangenen Woche wurde der Kindergarten Sonnenblume in Oberharmersbach zertifiziert, in dieser erhält die Grundschule in Oppenau ihren Nachweis. Im Interview mit Laura Bosselmann erklärt Projektleiter Ullrich Böttinger, worum es sich bei dem Angebot handelt. 

Was muss man sich unter dem Angebot des PNO vorstellen?
Im Anschluss an unser Angebot der "Frühen Hilfen" möchten wir im Ortenaukreis flächendeckend Prävention und Gesundheitsförderung für Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren und deren Familien anbieten. Dabei geht es um die körperliche und seelische Gesundheit sowie die soziale Teilhabe. Um möglichst alle Kinder in diesem Alter zu erreichen, wenden wir uns gezielt an Kitas und Schulen. Für die Umsetzung haben wir fünf regionale Präventionsbeauftragte in den Raumschaften Offenburg, Lahr, Achern, Kehl und Kinzigtal.

Wie sieht das konkret aus?
Das Angebot gliedert sich in zwei Formate. Während die "Organisationsentwicklung zur gesundheitsförderlichen Kita" und die "Schulentwicklung zur gesundheitsförderlichen Schule" 18 Monate dauern und sehr intensiv sind, gibt es auch sogenannte "Bedarfsorientierte Fortbildungen". Hier wird in ein bis zwei Tagen ein Thema, beispielsweise Resilienz, fokussiert behandelt. Oft haben diese Fortbildungen auch eine Schnupperfunktion und werden als Einstieg für das längere Format genutzt.

Wie wird das Angebot von den teilnehmenden Einrichtungen angenommen?
Seit das Angebot besteht, konnten wir eine kontinuierlich steigende Nachfrage verzeichnen. Bisher hat aus nahezu jeder Ortenauer Kommune eine Einrichtung teilgenommen. Sei es bei einem der Langzeitprojekte oder bei der "Bedarfsorientierten Fortbildung". Derzeit sind es knapp 50 Kindertageseinrichtungen und rund 20 Schulen, die an dem Langzeitprojekt teilnehmen oder bereits zertifiziert worden sind. Die "Bedarfsorientierten Fortbildungen" haben wir bisher an 180 Kitas und über 50 Schulen durchgeführt.

Was ändert sich für die Einrichtungen bei einer Teilnahme an einem der Langzeitprojekte?
Neben einem Zertifikat, das sie als gesundheitsförderliche Einrichtung ausweist, bilden sich das gesamte Fachteam individuell und an seinen Bedarf angepasst weiter. Das Erlernte wird im Sinne der Nachhaltigkeit konkret in den pädagogischen Alltag integriert.

Können alle Kitas und Schulen im Ortenaukreis an dem Angebot teilnehmen?
Ja. Allerdings ist es uns wichtig, dass sich die klare Mehrheit des Kollegiums für eine Teilnahme ausspricht. Die Entscheidung, an einem Prozess teilzunehmen, der über eineinhalb Jahr geht, sollte gut überlegt sein. Außerdem sollten die Einrichtungen während der Langzeitangebote keine weiteren Großprojekte verfolgen. Weiterführende Informationen finden Interessierte auch online.

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