Das traditionelle Handwerk steht am Sonntag, den 15. Juni, im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach im Mittelpunkt. In gleich zwei freien Sonderführungen werden die Besucher auf eine Reise durch die Welt der wandernden Gesellen und der sogenannten Störhandwerker mitgenommen.
Zu einer freien Sonderführung über die jahrhundertealte Tradition der Walz lädt Museumsmitarbeiter Stefan Schwendemann um 11 Uhr ein. Als gelernter Zimmermann erzählt er, wie junge Handwerker früher nach ihrer Lehre durchs Land zogen, um Berufserfahrung zu sammeln. Gemeinsam mit den Gästen begibt er sich auf eine symbolische Walz durch das Museum – vom Süd- in den Nordschwarzwald. Dabei stellt er nicht nur die typische Kluft der Zimmerer vor, sondern zeigt anhand der Museumshäuser auch, wie unterschiedlich die Baustile in den einzelnen Regionen waren und worauf die Handwerker jeweils besonderen Wert legten.
Einen ganz anderen Blick auf das wandernde Handwerk bietet die zweite Sonderführung um 14 Uhr: Der Korbmacher Michael Netzhammer aus Klettgau schlüpft in die Rolle eines sogenannten Störhandwerkers – jener Handwerker, die außerhalb der Zunftordnungen gegen Kost und Lohn in fremden Haushalten arbeiteten. In seiner lebendigen Darstellung bringt Netzhammer den Alltag eines solchen Arbeiters mit handwerklichem Fachwissen, authentischen Berichten und unterhaltsamen Anekdoten näher.
Auch die jüngsten Gäste kommen nicht zu kurz: Im Rahmen des Pfingstferienprogramms haben Kinder zwischen 11 und 16 Uhr die Möglichkeit, ihr erstes eigenes Gesellenstück zu bauen – eine kleine Schubkarre aus Holz, die mit nach Hause genommen werden darf.

