Am Weltflüchtlingstag, dem 20. Juni, erinnern die Kirchen gemeinsam mit den anderen Religionsgemeinschaften in Kehl an die Würde der Menschen auf der Flucht, und an ihre unaufhebbaren Menschenrechte.
Rund um die Friedenskirche entsteht auf dem Marktplatz in Kehl ein Mahnmal mit dem Titel "Beim Namen Nennen". Es besteht aus Stoffstreifen, auf denen die Namen der auf der Flucht Verstorbenen geschrieben wurden. Solche Mahnmale entstehen rund um den Weltflüchtlingstag in vielen Städten Europas. Verschiedene Organisationen erinnern damit an das Schicksal der Menschen, deren Leben bedroht ist und die sich entscheiden müssen zu fliehen. Sie organisieren rund um das Mahnmal Aktionen, Gottesdienste und Konzerte.
In Kehl gibt es ein Programm mit öffentlichen Rede- und Musikbeiträgen von Betroffenen und Unterstützenden am Vormittag während der Marktzeit. Gleichzeitig besteht die Gelegenheit zu Information und Diskussion. Der St. Maria Chor singt, Geflüchtete spielen auf verschiedenen Instrumenten und sprechen über die Situation an den Grenzen.
Interessierte können sich am Mahnmal beteiligen, indem sie selbst Stoffstreifen beschriften und die Namen der Verstorbenen zu Gehör bringen. Schon seit 3 Jahren wächst dieses Mahnmal jährlich auch in Kehl. Da seit dem Jahr 1993 mehr als 65.000 Menschen beim Versuch, nach Europa zu flüchten, gestorben sind, wird es sicher auch in diesem Jahr nicht alle Namen enthalten. Wobei manche Namen von Verstorbenen auch unbekannt bleiben. Sie verloren ihr Leben im Meer, an den europäischen Außengrenzen, in Lastwagen, in Wäldern, was durch eine kurze Notiz auf den Stoffstreifen in Erinnerung gebracht wird.
Am Abend um 18 Uhr findet schließlich ein Interreligiöses Friedensgebet in der Friedenskirche statt, musikalisch gestaltet von der Lahrer Band „The Worlderes“ unter der Leitung von Herbie Wickertsheim. Die Mitglieder dieser Band sind ehemalige Asylbewerber. Beim interreligiösen Friedensgebet kommen Vertreter der Kirchen und der muslimischen Gemeinden Kehls zusammen.


