17:00 Uhr: 14 Vorhänge
Von Einar Schleef
Mit Klaus Müller
Inszenierung: André Bücker / Dramaturgie Sabeh Braun / Musik: Stefan Leibold
Klaus Müller spielt Schleef, spielt Minetti. Im entkernten Großen Haus des Augsburger Staatstheaters wird ein knapper Monolog zu einer Art Geisterbeschwörung. Das leere Haus spricht zu dem langjährigen Protagonisten, der nun einsam seine Bahnen zieht. Zu seiner Sprache findet er erst, als er die Herzkammer des Hauses – die Bühne – erreicht. Er spürt der Aura der einstigen Triumphe nach und erlebt deren Vergänglichkeit von Neuem. Die Erinnerungen des heimatlos gewordenen Schauspielers füllen den virtuellen Raum und machen die Bühne als mythischen Ort nahezu körperlich erfahrbar.
18:30 Uhr: Solo – Folge 1
Interaktive VR-Serie von Sebastian Klauke
Mit Karoline Stegemann, Paul Langemann, Robert Pertl, Anatol Käbisch, Julius Kuhn, Elif Esmen
Inszenierung: David Ortmann, Bühne & Kostüm: Amelie Seeger, Dramaturgie: Katrin Mergel
In nicht allzu ferner Zukunft: Die explosive Mischung aus Ressourcenknappheit, Überbevölkerung und allumfassender Digitalisierung hat die Politik zu dem innovativen Projekt des „Bundesisolationsjahres“ inspiriert, das die Golden Mind Inc. zu einer profitablen Geschäftsidee weiterentwickelt hat. Jedes Jahr zieht sich ein Teil der Weltbevölkerung aus dem öffentlichen Leben zurück und verbringt zwölf Monate völlig isoliert in von Golden Mind designten virtuellen Realitäten. Durch den zeitweisen Verzicht der Wenigen wird Konsum und Wachstum für die Vielen möglich, ohne dabei die Erde zu zerstören. Eines Tages taucht im vollverglasten Hochhaus-Büro der Konzernchefin ein Attentäter auf. Diese kann sich gegen den jungen Mann jedoch zur Wehr setzen und den Anschlag auf ihr Leben vereiteln. Noch bevor der Täter festgenommen werden kann, springt er aus dem Fenster. Was ist passiert? Das herauszufinden, obliegt in der interaktiven VR-Inszenierung „Solo“ den Zuschauer:innen. In einem Hybrid aus Serie und Game können sie den Fortgang der Handlung selbst bestimmen. Sie nehmen Befragungen der Verdächtigen vor und beeinflussen durch ihre Entscheidungen den weiteren Verlauf der Handlung.
20:30 Uhr: shifting_perspective
Eine Virtual-Reality Dance Experience
Idee: Anne Bückner
Konzept und Musikauswahl: Ricardo Fernando und Carla Silva
Choreografie: Tänzer:innen des Ballett Augsburg
Musik von Robin Rimbaud alias Scanner
In der VR-Inszenierung „shifting_perspective“ ist das gesamte Ballettensemble des Staatstheaters aktiv. Mehrfach gefilmte und übereinandergelegte Szenen lassen einen immersiven Ballettabend entstehen, den die Zuschauer:innen vom Bühnenmittelpunkt aus erleben. Inspiration dafür bot die abwechslungsreiche elektronische Musik des Briten Robin Rimbaud, alias Scanner, auf seinem Album „Pavillon d’Armide / Amarant“. Dazu entwickelten die Tänzer:innen improvisatorisch jeweils drei Varianten eines Tanzsolos. Mithilfe eines 360-Grad-Videos für die VR-Brille werden die Zuschauer:innen im Zentrum des Geschehens zu Dialogpartner:innen der Tänzer:innen.