Bürgermeisterwahl Berghaupten
Zwei Kandidaten wollen auf den Chefsessel

Fragerunde für die Bürger: Bürgermeister Philipp Clever (v. l.), Moderator Prof. Dr. Jürgen Fleckenstein und Herausforderer Valentin Wußler | Foto: gro
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  • Fragerunde für die Bürger: Bürgermeister Philipp Clever (v. l.), Moderator Prof. Dr. Jürgen Fleckenstein und Herausforderer Valentin Wußler
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Berghaupten Am 19. Oktober wird in Berghaupten ein neuer Bürgermeister gewählt. Am vergangenen Mittwoch präsentierten sich die beiden Kandidaten den Bürgern in der mit rund 400 Zuhörern gut besuchten Schlossberghalle. Durch den Abend führte Prof. Dr. Jürgen Fleckenstein von der Hochschule Kehl.

Als Erster hatte der amtierende Bürgermeister Philipp Clever das Wort: Er nutzte die 15-minütige Präsentation, um die größten Projekte seiner Amtszeit vorzustellen. Als Erfolg wertete er die Umsetzung des Neubaugebiets Bettacker, das einen Überschuss von 5,2 Millionen Euro in die Kassen der Gemeinde gespült habe. Seit Jahren beschäftige sich die Gemeinde mit der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule. Nicht nur die steigenden Schülerzahlen würden einen Anbau nötig machen. "Wir haben alles richtig gemacht, denn wir haben die Förderzusagen erhalten", so Clever. Bis zum Schuljahr 2027/28 werde das Projekt umgesetzt, das für ihn ein essenzieller Baustein für die Selbstständigkeit in der Gemeinde ist.

Hochwasserschutz

Ein wichtiges Thema ist das geplante Hochwasserrückhaltebecken. "Die Maßnahme ist uneingeschränkt förderfähig", wirbt Clever für diese Lösung. Hochwasserschutz sei Aufgabe der Solidargemeinschaft Gemeinde: "Es kann nicht sein, dass im Fall der Fälle viele 100 Menschen ihre Existenz verlieren." Die Vereinsgemeinschaft habe in den vergangenen acht Jahren an Zusammenhalt gewonnen. "Unsere Vereine machen die Gemeinschaft aus", so der amtierende Bürgermeister. Er dankte seinen Mitarbeitern in der Verwaltung sowie dem Gemeinderat, der immer ein Korrektiv sei. "Es ist ein Privileg hier zu leben."

Frischer Wind

Er stehe für zwei Amtszeiten zur Verfügung und damit für Verlässlichkeit, so der Herausforderer Valentin Wußler. Sein Fokus liege ganz auf der Gemeinde. "Ich stehe für Präsenz und Kommunikation", so Wußler. "Ich werde für alle ansprechbar sein und höre auf Augenhöhe zu." Er argumentiere hart in der Sache, aber fair im Umgang. Mit seinem Engagement und seinen bestehenden Netzwerken wolle er frischen Wind und Energie in die Gemeinde einbringen. "Berghaupten muss sichtbar werden", forderte Wußler, deshalb werde er sich auch um ein Kreistagsmandat bemühen. Ihm ist außerdem das interkommunale Miteinander mit Ohlsbach und Gengenbach wichtig.
Als seine Projekte nennt er die Arbeit der Vereine, für die er immer als Ansprechpartner zur Verfügung stehe, wenn es um Bürokratie gehe. "Mit 33 Vereinen haben wir eine Vielfalt, auf die wir stolz sein können", stellte er fest. Im Umgang mit dem Gemeinderat sei sein Ziel, wieder zu einem Miteinander zu finden. In den Unternehmen und der Landwirtschaft sieht er tragende Säulen der Gemeinde. Seine Vision ist eine lebendige Dorfgemeinschaft, die Traditionen bewahrt, aber offen für das Neue ist.

Fragerunde

In der anschließenden Fragerunde hatten die Bürger das Wort. Wie können ältere Bürger in der Gemeinde leben, auch wenn sie sich nicht selbst versorgen können? Sowohl Clever als auch Wußler sehen bei diesem Thema Potential in der Entwicklung des Raiffeisengebäudes. Während sich Valentin Wußler beim Thema Hochwasserschutz für eine dezentrale Lösung aussprach, steht Philipp Clever klar zum Bau eines Rückhaltebeckens. Die Einführung der Grundsteuer C für unbebaute Grundstücke werde im Gemeinderat diskutiert, so Clever. Sie habe Lenkungsfunktion. Wußler lehnt eine zusätzliche finanzielle Belastung der Bürger ab. Als wichtiges Infrastrukturprojekt nannte Wußler eine mögliche Hallenerweiterung wegen der starken Nutzung, während für Clever die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses ansteht. Zum Thema Kindergartengebühren erklärten beide, dass Berghaupten nicht wie behauptet sehr teuer sei. Der Deckungsbeitrag liege sogar unter den vom Gemeindetag empfohlenen 20 Prozent. Beim schleppend verlaufenden Glasfaserausbau, der privatwirtschaftlich erfolgt, sehen beide wenige Handlungsoptionen.

Fragerunde für die Bürger: Bürgermeister Philipp Clever (v. l.), Moderator Prof. Dr. Jürgen Fleckenstein und Herausforderer Valentin Wußler | Foto: gro
Philipp Clever | Foto: gro
Valentin Wussler | Foto: gro
Rund 400 Bürger waren am Mittwoch in die Schlossberghalle zur Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten in Berghaupten gekommen. | Foto:  gro

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