Erbstücke

Karl-Heinz Müller und seine Erinnerungen an Opa Ludwig

Zu seinem Opa Ludwig Geisert hatte Karl-Heinz Müller aus Appenweier-Urloffen eine ganz besondere Beziehung. Damals lebte die Familie noch in Lahr und der Großvater holte seinen Enkel regelmäßig aus dem Kindergarten ab. Der inzwischen 86-Jährige erinnert sich noch, als wäre es erst gestern gewesen, wie er dabei immer sagte: "Opa, lass uns ein Bier trinken gehen." Tatsächlich kehrten die beiden dann in Dinglingen im Gasthaus "Zur Rose" ein und der kleine Karl-Heinz bekam ein Schnapsgläschen mit Bier. "Noch heute trinke ich für mein Leben gerne Bier", gesteht er lachend.

Bier aus dem Reservistenkrug

Neben den Erinnerungen in seinem Herzen hat Karl-Heinz Müller auch drei Erbstücke von seinem Opa, die er sehr in Ehren hält: Die Familienbibel, die seine Großeltern 1894 zur Hochzeit geschenkt bekommen haben, Ludwig Geiserts Hochzeitsuhr und seinen Reservistenbierkrug. Aus Letzterem durfte der Enkel erstmals auf der Beerdigung seines Großvaters trinken. Es war der 20. Mai 1944 und gleichzeitig sein siebter Geburtstag.
Schon zu Lebzeiten hatte Geisert bestimmt, dass Karl-Heinz einmal seine Hochzeitsuhr bekommen soll. Diese war inzwischen in die Jahre gekommen und kaputt. An seinem 60. Geburtstag ließ der Enkel das Erbstück generalüberholen: "300 Mark hat das damals gekostet, aber sie läuft heute noch einwandfrei." AG

Haben Sie auch Erbstücke?

Haben Sie selbst auch ein Erbstück, das Ihnen am Herzen liegt und Sie in unser Serie vorstellen möchten? Dabei kann es sich um alles handeln – von Schmuck über Bücher bis zum Möbelstück. Dann machen Sie doch ein Foto davon und schicken es uns per Mail an redaktion@der-guller.de, Betreff "Erbstück". Außerdem benötigen wir Informationen zum Hintergrund und der Geschichte dazu sowie Ihre Telefonnummer für Rückfragen. Serie Erbstücke