Film Der vermessene Mensch

Nachdem im Jahr 1896 einige Herero und Nama aus Namibia zur „Deutschen Kolonial-Ausstellung“ nach Berlin gebracht werden, wird der Ethnologie-Doktorand Alexander Hoffmann damit beauftragt, sie nach den Grundsätzen der Rassentheorie zu vermessen. Während seiner Arbeit lernt er die Dolmetscherin der Gruppe, Kezia Kambazembi, kennen, und beginnt die Grundsätze des evolutionären Rassismus zu hinterfragen. Kurz darauf führt der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie "Deutsch-Südwestafrika" zum Krieg mit den deutschen Besatzern. Hoffmann reist im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt für das Berliner Völkerkunde Museum zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände. In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für seine These - und nach Kezia. Vor Ort erlebt Hoffmann mit, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte den Vernichtungsbefehl ausführen. Doch auch der Ethnologe überschreitet moralische Grenzen, als er einwilligt, seinem Berliner Professor Schädel und Skelette von toten Herero zum Zwecke der Forschung zu schicken. Nach "Das schweigende Klassenzimmer" und "Der Staat gegen Fritz Bauer" widmet sich Autor und Regisseur Lars Kraume diesmal einem nahezu unbeleuchteten, aber hochaktuellen Kapitel deutscher Geschichte.

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