Bilanz der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg
Winzer-Auszahlung steigt

Der Vorstand wurde neu gewählt, v.l. Benedikt Vollmer, Geschäftsführer Gehring, Thomas Roser, Weinprinzessin Nicole Mussler, Vorstandsvorsitzender Reiner End und Nicolas Litterst. | Foto: Susanne Wagner-Köppel
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  • Der Vorstand wurde neu gewählt, v.l. Benedikt Vollmer, Geschäftsführer Gehring, Thomas Roser, Weinprinzessin Nicole Mussler, Vorstandsvorsitzender Reiner End und Nicolas Litterst.
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Gengenbach (st) Die Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg eG zog im Rahmen der Mitgliederversammlung in der Vinothek Zeller Abtsberg Bilanz, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Kooperative kann sich über eine stabile Geschäftsentwicklung freuen. Während der Umsatz 2022/2023 mit 6,2 Millionen Euro unter dem Vorjahr lag, konnte die Auszahlung an die Winzer deutlich gesteigert werden. Insgesamt ein gutes Drittel des Umsatzes konnte an die Winzer ausbezahlt werden.

Nach einem schwachen Jahrgang 2021 war dies auch für die Existenz der Winzerfamilien dringend notwendig. „Genauso wie wir als Kooperative haben die Winzer in ihren Betrieben mit steigenden Kosten zu kämpfen“, so Geschäftsführer Christian Gehring in seinem Geschäftsbericht. „Zeitweise standen Energiepreissteigerungen im Raum, bei denen es einem schwindlig werden konnte“, schilderte Gehring rückblickend. Ebenso sind die Preise für Flaschen, Verschlüsse und Kartonagen durch die Decke gegangen und waren zeitweise auch nicht in der gewünschten Variante lieferbar.

Gestiegene Auszahlung

Die gestiegene Auszahlung an die Winzer lag im Wesentlichen an höheren Verkaufserlösen. Gerade durch die Preiserhöhungen während der Rohstoffkrise mussten die Kunden schon deutliche Preissteigerungen hinnehmen. Umso wichtiger war es Gehring zu betonen, dass die höheren Verkaufserlöse auch bei den Winzern der Genossenschaft angekommen sind. „Wir als Kooperative konnten durch ein enges Kostenmanagement unsere Kostensteigerungen auf einem verträglichen Maß halten.“

Die positive Geschäftsentwicklung ermöglichte auch weiterhin Investitionen in die Modernisierung und Nachhaltigkeit. So wurde auf dem Dach der Weinmanufaktur eine PV-Anlage installiert und ein neuer energetisch optimierter Kühlraum gebaut. Auch der Umbau und die energetische Sanierung des Verkaufs- und Verwaltungsgebäudes ist in vollem Gange und soll noch 2024 abgeschlossen werden. So blickt auch der neu gewählte Vorstandsvorsitzende Reiner End positiv in die Zukunft und sieht die Weinmanufaktur auf einem erfolgreichen Weg. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die wirtschaftliche Situation der Winzer ausgesprochen angespannt ist. Neben steigenden Kosten sind es auch die zunehmenden regulatorischen Auflagen, die sich negativ auf die Ertragslage auswirken. „Eine Erhöhung der Dieselsteuer für die Landwirtschaft ist pures Gift, wenn es darum geht, bei der nächsten Generation für den Beruf als Winzer zu werben!“ betonte Reiner End, verbunden mit einer klaren Botschaft an die anwesenden Vertreter aus der Politik.

Wertschätzung gefordert

„Wir alle sind stolz auf unsere schöne Ortenau, deren Erscheinungsbild wesentlich von den Weinbergen geprägt wird.“ Seien es Tourismus oder regionale Arbeitgeber, die mit der Region Arbeitskräfte anwerben oder die Freude jedes Einzelnen in Freizeit und Sport an der schönen Landschaft. Wenn die Ortenau weiterhin den Weinbau als wesentlichen Teil der Kulturlandschaft haben wolle, dann müsse der Weinbau neue Wertschätzung und Wertschöpfung erhalten, damit die nächste Generation weiterhin Freude an der Arbeit habe, appellierte Reiner End. Dass die nächste Generation bereit steht, zeigte sich auch an der neuen Zusammensetzung der Gremien. In den turnusmäßig anstehenden Wahlen sind der langjährige Vorstandsvorsitzende Horst Seger sowie das ebenso langjährige Vorstandsmitglied Peter Buß aus dem Gremium ausgeschieden. Dafür wurden Thomas Roser, Nicolas Litterst und Benedikt Vollmer neu in den Vorstand gewählt. Im Aufsichtsrat wurden Klemens Litterst und Klaus Huber für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.

Treue Mitglieder geehrt

Für langjährige Mitgliedschaft wurden 33 Mitglieder der Weinmanufaktur geehrt, darunter drei Mitglieder für 50 Jahre und drei Mitglieder für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Kooperative. Gehring dankte den Mitgliedern für ihre Treue und sieht darin auch eine Stärke der Weinmanufaktur. Es sei die Verbundenheit und Treue der Mitglieder sowie die Gemeinschaft zwischen Mitarbeitern, Mitgliedern und Gremien, die auch in schwierigen Zeiten zusammenstehen und somit die Grundlage für den Erfolg bedeutet.

Für 60 Jahre Treue zur Weinmanufaktur Gengenbach wurden Franz-Karl Feißt, Hohberg, Franz Hugle, Zell-Weierbach; Horst Bürkle, Fessenbach gewürdigt. Seit 50 Jahren sind Wilhelm Henninger und Albert Gengenbacher, beide Hohberg treue Mitglieder.
Seit 40 Jahren gehören Josef Geiger, Gengenbach; Emilie Falk, Zell-Weierbach; Wendelin Herb, Ortenberg; Helmut Schmidt, Zell-Weierbach; Kilian Herp, Ortenberg; Klaus Litterst, Zell-Weierbach; Karl Renner, Renchen; Renate Bolz, Friesenheim; Bernhard Schmalz, Gengenbach; Lothar Kempf, Hohberg; Richard Bächle, Meißenheim geehrt. Für 30 Jahre Zugehörigkeit zur Weinmanufaktur gewürdigt wurden Bernhard Schrempp, Offenburg-Bühl; Horst Grafmüller, Diersburg; Thomas Huber, Markus Zehnle, beide Gengenbach; Karlheinz Zapf, Laufenburg; Josef Riedinger, Ortenberg; Josef B. Isenmann, Gengenbach; Josef Jogerst und Klaus Udri, beide Fessenbach. Seit 25 Jahren in der Kooperative engagiert sind Bernhard Ruf, Offenburg; Thomas Danner, Ortenberg; Karl-Heinz Lehmann und Monika Lehmann, Ohlsbach; Herbert Herp und Martin Herp, beide Ortenberg; Klaus Schlenz, Zell-Weierbach.

Der Vorstand wurde neu gewählt, v.l. Benedikt Vollmer, Geschäftsführer Gehring, Thomas Roser, Weinprinzessin Nicole Mussler, Vorstandsvorsitzender Reiner End und Nicolas Litterst. | Foto: Susanne Wagner-Köppel
Langjährige Mitglieder wurden geehrt: Geschäftsführer Gehring (v. l.), Bernhard Schmalz, Lothar Kempf, Klaus Litterst, Bernhard Zapf, Weinprinzessin Nicole Mußler, Vorstandsvorsitzender Reiner End und Horst Bürkle (60 Jahre) | Foto: Susanne Wagner-Köppel

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