Hardy Happle und Thomas Hafen stellten Leitbild "Gutach baut Zukunft" vor
Den kulturellen Wandel als Chance gemeinsam nutzen

Referent und Architekt Hardy Happle in Gutach  
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Gutach (bos). "Berge und Täler, Wiesen und Wälder, die gibt es überall, Bauernhöfe und Dörfer auch. Den Schwarzwald aber, den gibt es nur einmal", erklärte Architekt Hardy Happle bei seinem Vortrag "Gutach baut Zukunft – unser Dorf in 30 Jahren" während der Gutacher Einwohnerversammlung.

"Es ist nicht immer einfach, das Charakteristische der Landschaften und ihre Unverwechselbarkeit zu erkennen", so Happle. Im Schwarzwald sei dies jedoch, dank der hiesigen Kulturlandschaft mit ihren typischen Höfen, möglich. "Zu der Kulturlandschaft gehört aber auch der Wandel", sagte Happle. Man könne nie alles erhalten. Vielmehr seien identitätsstiftenden Merkmale nötig. Auch Gutach befindet sich in einem Wandel. "Es wächst und steht an der Schwelle zum Städtchen", erklärte er. Diese Veränderungen könnte man als Chance nutzen und sich fragen, wo man hinwolle. Gutach hat nach Ansicht des Architekten durchaus Potential, könnte Baukulturgemeinde werden. Hier rief Happle dazu auf, einen Leitfaden mit transparenten Regeln zu schaffen, um die kulturelle Identität zu wahren. "Wie soll Ihr Städtchen in 30 Jahren aussehen", fragte er und zeigte kritisch die Bausünden vergangener Jahre auf. Beispielsweise die Baugebiete "Lindenmatte" und "Bergle". Hier sie die Gliederung des öffentlichen Raumes "suboptimal geglückt". Zwei Filtestücke, die sich für die Entwicklung einer stadtbildprägenden Architektur sieht Happle in den Bereichen Linde und Hasemannhaus. Von hieraus ließe sich vieles gewinnbringend für den Ort verbessern. "Schauen sie genau hin, nehmen Sie das Ganze in den Blick. Hegen und pflegen Sie das Erbe", schloss der Architekt seinen Vortrag zur Formulierung eines Leitbildes.

Happle schloss sich der wissenschaftliche Leiter des Freilichtmuseums, Thomas Hafen, an. Er sprach über das Museums und die identitätsstiftende Baukultur - letztlich schloss er mit einer Reihe Fragen, die jeder für sich beantworten müsse: "Wollen wir eine Basisstation oder ein Schwarzwaldhaus, wo wollen wir künftig einkaufen und welche Kultur wollen wir pflegen?" Wie sich auch der kulturelle Wandel entwickelt, Bürgermeister Siegfried Eckert ist sich sicher: "Wir werden so bauen, dass unsere Kinder sagen werden: 'Die haben sich damals etwas dabei gedacht.'"

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