Eine Frage, Herr Oliver
Leselenz wird zweigeteilt

José F. A. Oliver | Foto: Yves G. Noir
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Seit mehr als 20 Jahren lockt der Leselenz Schriftsteller und Literaturliebhaber nach Hausach. Was das Literaturfestival, das in zwei Teilen vom 1. bis 5. Juli und vom 5. bis 9. August stattfindet, in diesem Jahr zu bieten hat, verrät Kurator José F. A. Oliver – gerade mit dem renommierten Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln ausgezeichnet – im Gespräch mit Daniela Santo.

Worauf können sich Interessierte beim Leselenz freuen?
Das Motto lautet „poetische t:räume“ und es wird einen Leselenz im Freien geben – „Kunst trotz Abstand!“ – wie es so treffend heißt. Wir dürfen uns auf einen beschwingt-heiteren Eröffnungsabend mit Musik und Texten vom Meer freuen, um die Sehnsucht Wort, Bild und Klang werden zu lassen, auf einen spannenden Gast aus Russland in der Reihe „Weltlese“, den Ilija Trojanow in Hausach vorstellen wird, auf viel Poesie in der ganzen Stadt und auf unser neues Format „Tschechische Literatur zu Gast beim Hausacher LeseLenz“, auf einen „Kulturumzug“ namhafter „Spoken-Word-Dichterinnen und -Dichter“, auf Poetry-Slammer, auf vier wunderbare europäische Lyriker aus Griechenland, Litauen, Spanien und Österreich und und und.

Wie unterscheidet er sich von den bisherigen?
Wir werden den diesjährigen Leselenz an zwei Wochenenden durchführen und die Veranstaltungen, die vor Ort stattfinden, also in Präsenz, auch teilweise auf Facebook und Youtube streamen. Das ist ein Gewinn für alle Leselenz-Fans weltweit. Wie viele Zuschauer letzten Endes live dabei sein werden dürfen und welche Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen wir umsetzen werden (müssen), kann ich noch nicht sagen. Wir planen ja im Grunde seit Wochen die Unplanbarkeit und stricken mit sehr heißer Nadel, aber: Wir werden sämtliche, auch sich vielleicht sehr kurzfristig einstellende, gesundheitsbedingte wichtige Details auf unserer Homepage unter www.leselenz.eu publizieren. Wir werden aber auch einige Online-Angebote machen, die sich vielfältig bis in den Herbst erstrecken werden – vor allem für Schüler.

Wie reagieren Autoren und Publikum auf die neuen Angebote?
Eine einschneidende Erfahrung ist für uns alle ja diese elend lange Zeit der Entbehrungen, deshalb ist die Freude sehr groß, dass es wieder Veranstaltungen in Präsenz geben wird. Endlich wieder Autorinnen und Autoren, die man im Raum spürt, endlich wieder Publikum, Applaus, Begegnungen „a persona“, Gespräche und ein gemeinsamer Sommer der Kultur.

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