Hermann Baßler hält Wasserbüffel
Drei starke Kerle für die Landschaftspflege

Zutraulich fressen die Wasserbüffel, die Hermann Baßler in diesem Jahr erstmals als „Landschaftspfleger“ eingesetzt hat, ihm aus der Hand. | Foto: gat
  • Zutraulich fressen die Wasserbüffel, die Hermann Baßler in diesem Jahr erstmals als „Landschaftspfleger“ eingesetzt hat, ihm aus der Hand.
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Kappelrodeck (gat). „Mal schauen, wo sich die drei Halbstarken gerade herumtreiben“, meint Hermann Baßler lachend und schaut von seinem Wohnhaus am Iberg über den Garten hinweg in sein Gelände. Weiter unten in einem Wiesenstück am Waldrand entdeckt er seine drei Wasserbüffel. Da grasen sie, jeder Büffel an seinem eigenen Platz.

Es sind mächtige Tiere und wenn man ihnen gegenübersteht, flößen sie einem in ihrer Wuchtigkeit und mit ihren Hörnern gehörigen Respekt ein. Aber als Hermann Baßler seine drei Wasserbüffel Elvis, Mauritius und Ulf beim Namen ruft und ihnen aus seinem Eimer ein paar zerdrückt Äpfel entgegen streckt, kommen sie so zutraulich wie jedes andere Haustier zu ihm und fressen aus seiner Hand. Zweiundzwanzig Monate sind die drei Wasserbüffel alt und rund 400 bis 500 Kilo schwer.

Im April dieses Jahres hat Hermann Baßler die drei Wasserbüffel gekauft und sie erstmals auf seinem Anwesen auf dem Iberg in Kappelrodeck als „Landschaftspfleger“ eingesetzt. Vorher haben er und seine Frau Hedwig sich eingehend über die Tiere informiert. Wie sie erfahren haben, sind Wasserbüffel hinsichtlich ihre Haltung mit Rindern vergleichbar. Sie eignen sich sehr gut für die Freihaltung der Landschaft, erweisen sich als robust und widerstandsfähig gegen Krankheit sowie raue Witterung und sie sind vor allem sehr umgänglich, werden schnell futterzahm. Und Futter finden sie auf dem Anwesen der Baßlers genug, rund einen Hektar Weideland benötigt so ein Büffel.

Wichtig ist, dass sie nicht allein sind, Wasserbüffel sind Herdentiere. Deshalb, aber auch wegen der Größe des Wiesengeländes rund um den Hof oben am Iberg, haben sich Hedwig und Hermann Baßler im April gleich drei der Tiere angeschafft. Aufgrund ihres Verdauungssystems können sie neben Gras auch Nahrung von geringer Qualität fressen und haben so das Gelände der Baßlers bis auf Brombeerhecken kräftig abgeweidet. Disteln haben sie mit ihren breiten Klauen einfach niedergetreten.

„Junge Bäume bis zu zehn Jahren darf man allerdings auf dem Gelände, wo sie weiden, nicht stehen haben. Sich an denen zu reiben und sie mit dem Kopf niederzudrücken, das macht ihnen richtig Spaß“, sagt Hermann Baßler, „da staunt man, was die Kerle für eine Kraft haben. Aber sonst sind sie ausgesprochen friedlich.“ Die Blätter und Zweige junger Bäume schmecken den Wasserbüffeln, ebenso Blätter von Gehölzarten wie Esche, Bergahorn oder Weide. Zu guter Letzt haben die Baßlers auch noch den Nutzen, dass dank der Wasserbüffel in den vergangenen Wochen keine Wildsauen mehr in den Reben wühlten.

Mit großer Freude suhlen sie sich. Da Wasserbüffel aufgrund ihrer geringen Anzahl von Schweißdrüsen hitzeempfindlich sind, suchen sie bei warmen Temperaturen Gewässer zur Kühlung auf. Hermann Baßler hat seinen drei im Sommer solch eine Suhle geschaffen. Da lagen sie an heißen Tagen drin wie drei Brüder in der Badewanne und nahmen genüsslich ein Schlammbad. Der trocknende Schlamm auf ihrem Fell ist anschließend Schutz gegen lästiges Ungeziefer.

„Die waren jetzt den ganzen Sommer draußen. Es hat mich immer wieder fasziniert, wie zahm, ruhig und ausgeglichen die Tiere sind. Natürlich habe ich das Weidegelände mit einem Elektrozaun gesichert, aber es hat keinen Ausbruchsversuch gegeben.“ Trotzdem ist der Zeitpunkt der Trennung jetzt da. Wenn man das Fleisch der Tiere nutzen und vermarkten will, soll die Schlachtung bis zum Ende ihres zweiten Lebensjahres geschehen. Das Fleisch schmeckt wie eine Mischung aus Rind und wild, ist sehr zart sowie fett- und cholesterinarm und es ist gut zuzubereiten. Qualitativ ist es sehr hochwertig.

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