Spezialfirma verpflanzt Bäume, die der Tram weichen müssen, in die Kehler Kreuzmatt
13 Spitzahornbäume ziehen innerhalb der Stadt um

Auf dem Laster zum Piratenspielplatz: Einer der Spitzahorn, die in Kehl verpflanzt werden. | Foto: Stadt Kehl
  • Auf dem Laster zum Piratenspielplatz: Einer der Spitzahorn, die in Kehl verpflanzt werden.
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Kehl (gro). Scheinbar mühelos hebt der Greifarm den Baum aus der Erde, lässt ihn senkrecht über dem Boden schweben und legt ihn schließlich auf die LKW-Ladefläche: Am Mittwoch, 15. März, hat die Umpflanzung von 13 Spitzahorn-Bäumen begonnen, die für die Verlängerung der Tramstrecke bis zum Rathaus von ihrem angestammten Standort am Läger weichen müssen. Noch bis Freitag werden die Bäume von einer Spezialfirma an drei verschiedene öffentliche Plätze in Kehl umgesetzt.

Die ersten fünf Spitzahorne wurden am Mittwoch auf die Freifläche vor dem Spielplatz Niedereich verpflanzt. Weitere vier Bäume verließen den Läger am Donnerstag in Richtung des künftigen Piratenspielplatzes in der Kreuzmatt, bevor am Freitag schließlich die letzten vier Bäume auf die Freifläche des Schulzentrums gegenüber der Hebelschule umgepflanzt werden. „An diesen drei öffentlichen Plätzen spenden sie Schatten und können zu einer Klimaverbesserung beitragen“, erklärt Frank Wagner, Leiter des Bereichs Grünflächen am städtischen Betriebshof. Bei der Auswahl der neuen Standorte sei darauf geachtet worden, dass keine Monokulturen entstehen. „Unterschiedliche Baumsorten sorgen für ein gutes Stadtbild und bieten vielfältige Lebensräume für Vögel, Fledermäuse und Mikroorganismen.“

Für die Umsetzung der 13 Spitzahorne hat die Stadt die Firma Cornel Wilde aus Gerlingen bei Stuttgart beauftragt, die im Bereich der Großbaumverpflanzungen international tätig ist. Bereits im November 2015 hatte die Firma im Auftrag der Stadt 52 Platanen aus dem Grünstreifen der B28 für den Bau der grenzüberschreitenden Tramlinie umgepflanzt. Diese sind mittlerweile alle gut angewachsen.

Das Alter der Spitzahorne, die diesmal umgesetzt werden und einen Umfang von rund 110 Zentimetern haben, schätzt Cornel Wilde, Chef der Spezialfirma, auf etwa 40 Jahre. „Es handelt sich um gesunde Exemplare ohne Vorschäden. Das ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung.“

Zunächst werden die Bäume mit einer Hebebühne zurückgeschnitten, damit ein sicherer Transport gewährleistet werden kann. Mit einer europaweit nur zweimal existierenden Spezialpflanzmaschine, die auf einem Sonderfahrzeug, einem dreiachsigen LKW mit zusätzlicher vierter Lenkachse, montiert ist, werden die Bäume anschließend aus der Erde gehoben. Die beiden Halbrundkugelstechschalen der Maschine schließen sich um den Baumstamm und schneiden den Baum in einem Durchmesser von drei Metern und einer Tiefe von bis zu 1,80 Metern halbkugelförmig aus der Erde heraus. In den Halbrundkugelstechschalen steckend werden die Bäume horizontal auf die Ladefläche des LKW gelegt. Während des Transports ragen die Ahorne dabei weit über den LKW heraus, weshalb ein Begleitfahrzeug den Transport begleiten und sichern muss.

An ihrem neuen Standort angekommen, werden die Spitzahorne in den Boden eingesetzt: Zum Rangieren vor Ort werden sie senkrecht auf dem LKW aufgerichtet, bevor sie zentimetergenau in die vorbereiteten Erdlöcher eingepasst werden. Zuletzt wird der aus diesen Gruben erhaltene Erdaushub auf den Läger transportiert, um die dort entstandenen Löcher wieder aufzufüllen. Die umgesetzten Bäume benötigen an ihren neuen Standorten zunächst verschiedene Vegetationsschutzmaßnahmen, sie müssen belüftet und gedüngt werden und erhalten einen Stammschutz. Bis zum Ende der kommenden Woche sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein, wie die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung schreibt.

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