Neuer Nachbarschaftshilfeverein in Lauf

Nach intensiver Vorbereitung wurde in Lauf ein Nachbarschaftshilfeverein gegründet.  | Foto: ds
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Lauf. Die Idee, einen Nachbarschaftshilfeverein in Lauf zu gründen, ist bereits vor einem Jahr
entstanden. Dienstag war es nun nach einer intensiven
Vorbereitungsphase so weit. In erster Linie will der Verein künftig
pflegende Angehörige unterstützen, aber auch weitere, niedrigschwellige
Aufgaben übernehmen. 

Seit 2014 ist die Gemeinde Mitglied der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz. „Leider ist Demenz immer noch ein Tabu-Thema, obwohl man im Jahr 2050 mit drei bis fünf Millionen
Erkrankten rechnet“, so Bürgermeister Oliver Rastetter. In seiner
Gemeinde will er das Thema offen angehen. So wurden beispielsweise schon
mehrere Infoveranstaltung zum Thema Demenz angeboten ebenso wie ein
hauswirtschaftlicher Pflegekurs unter der Federführung der katholischen
Landfrauenbewegung. „Beides stieß auf sehr großes Interesse. Die
Teilnehmerinnen des Pflegekurses sind dann mit dem Wunsch an die
Gemeinde herangetreten, einen Nachbarschaftshilfeverein zu gründen“,
berichtet Bürgermeister Oliver Rastetter, der ebenfalls wie der
Gemeinderat von der Idee sehr angetan war.

Mehrere runde Tische mit Bürgern, die sich am Projekt Nachbarschaftshilfe beteiligen wollen
oder bereits sozial aktiv sind, folgten. So fanden sich rund 30
Personen, die sich entweder aktiv im Verein beteiligen oder diesem in
irgendeiner Form helfen möchten. „Wir streben einen Kooperation mit
verschiedenen Trägern an, zum Beispiel mit der Caritas und den Kirchen“,
so Rastetter, der weiter betont, dass man jedoch keine Konkurrenz zu
vorhandenen Diensten schaffen wolle, sondern diese ergänzen und ein
Netzwerk schaffen möchte. Denn eines sei sicher: Es gebe immer mehr
Menschen, die Hilfe benötigten. „Im ländlichen Raum sind es in der Regel
die Familien, die die Pflege übernehmen. Und diese stoßen oft an ihre
Grenzen“, weiß Oliver Rastetter. 

Der neu gegründete Nachbarschaftshilfeverein in Lauf wird künftig im Bereich der häuslichen
Versorgung tätig sein. Dazu gehören beispielsweise die Begleitung zum
Arzt, Einkaufen, Spazierengehen oder die kurzzeitige Betreuung eines
Pflegebedürftigen. „Der Verein will auch einspringen, wenn die Mutter
ausfällt, weil sie sich das Bein gebrochen hat“, so Rastetter. Denkbar
seien außerdem die Einrichtung einer Krabbelgruppe oder die Übernahme
der Schulverpflegung. „Wir möchten auch Männer in den Verein
integrieren, etwa zum Rasenmähen oder für kleine handwerkliche
Arbeiten“, betont Bürgermeister Rastetter, der außerdem laut darüber
nachdenkt, inwieweit sich der Verein auch in der Flüchtlingshilfe
engagieren kann, in dem er etwa die Patenschaft für eine Familie übernimmt. 

Mit 3000 Euro will die Gemeinde Lauf den Nachbarschaftshilfeverein im kommenden Jahr unterstützen. Elf Euro kostet ein Einsatz pro Stunde, neun Euro werden den Helfern vergütet.
Die jeweiligen Aufträge werden von der Einsatzleitung koordiniert. „Wir
werden dem Verein einen Arbeitsplatz im Rathaus einrichten, der
gleichzeitig auch Anlaufstelle für die Bürger sein wird“, so Oliver
Rastetter. Er betont weiter, dass man hin zur sorgenden Gemeinde wolle
und das Vorhaben des Ortenaukreises unterstütze, ein Netzwerk für alle
Nachbarschaftshilfevereine ins Leben zu rufen. „Einen Fördertopf für die
Vereine gibt es seitens des Kreises bereits“, freut sich der Laufer Bürgermeister.

Autor: Daniela Santo

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