Gemeinde Neuried stoppt Glasfaserausbau
Schlecht geflickte Straßen

Foto: Symbolbild mak

Neuried (st) Aufgerissene und nur notdürftig wieder verschlossene Straßen, Staub und Dreck an vielen Ecken. Der Glasfaserausbau im Neurieder Ortsteil Müllen hat vorerst nur Negatives mit sich gebracht, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde Neuried. So sehr, dass die Gemeinde nun die Reißleine zieht. Der Glasfaserausbau werde gestoppt, da sich die Deutsche Glasfaser GmbH als beauftragtes Unternehmen nicht an Abmachungen halte.

„So geht es nicht weiter“, sagt Bürgermeister Tobias Uhrich. „Wir haben lange zugesehen und uns von der Deutsche Glasfaser hinhalten lassen. Jetzt sehen wir uns gezwungen zu handeln.“ „Wir“, das sei nicht nur Uhrich selbst, sondern auch sein Leiter des Tiefbauamtes Peter Steinert und die Müllener Ortsvorsteherin Hilde Wurth-Schell.

Aufgerissene und nur spärlich geflickte Straßen

Die Umstände, die die Gemeinde Neuried zu diesem Schritt veranlassten, könne man bei einer Ortsdurchfahrt durch den Ortsteil Müller begutachten: aufgerissene und nur notdürftig wieder geflickte Straßen und Bürgersteige. Verlegt worden seien dort bislang nur Leerrohre, in die später die Glasfaserkabel eingeführt werden müssten. Tiefbauamtsleiter Steinert rechne damit, dass dann eventuell die gleichen Stellen erneut aufgerissen werden müssten. Dies seien keine guten Aussichten.

Verantwortlich hierfür sei die von der Deutsche Glasfaser beauftragte ERT Netzwerkbau GmbH, vormals die Geodesia Deutschland. Diese wiederum habe Subunternehmer beauftragt, die dann weitere Subunternehmer mitbrächten. Ein ziemlicher Wirrwarr, aber kein Problem, wenn alles glatt laufe und sich alle an den Plan hielten. Das sei aber nicht der Fall.

Abmachungen müssen eingehalten werden

„Die Arbeiter vor Ort können am wenigsten dafür“, sagt Bürgermeister Uhrich. „Die bekommen einen Betrag X, für den sie arbeiten.“ Wenn dieser nicht ausreiche, um die aufgerissenen Straßen wieder ordnungsgemäß zu flicken, sei das ein Thema zwischen den involvierten Unternehmen.

„Unser Ansprechpartner ist die Deutsche Glasfaser“, stellt Uhrich klar. „Welche Abmachungen die mit den anderen Unternehmen haben, ist für uns nicht relevant. Wenn die Deutsche Glasfaser sich aber, wie in den vergangenen Monaten viel zu oft geschehen, nicht an Abmachungen mit der Gemeinde Neuried hält, falsche Angaben macht, eine Hinhaltetaktik fährt und unzuverlässig ist, dann können wir uns das nicht mehr bieten lassen.“

Neuried hat die Nase voll

Für Uhrich und sein Team sei ein Punkt erreicht, an dem es nicht mehr weiter gehe. „Bevor Müllen nicht fertig ist, darf die Deutsche Glasfaser an keiner anderen Stelle der Gemeinde eine neue Arbeit beginnen“, sagt der Bürgermeister. „Hier geht es um die Lebensqualität unserer Neurieder Bürgerinnen und Bürger.“ Es sei schlimm genug, dass diese bereits im Ortsteil Müllen beeinträchtigt sei. Das dürfe sich nicht auf weitere Teile der Gemeinde ausweiten.

„Wir gehen offen und lösungsorientiert an diese Aufgabe“, sagt Uhrich. „Das machen wir immer so. Aber nun muss die Deutsche Glasfaser glaubwürdig verlässliche Lösungen präsentieren. Alles andere wird uns nicht weiterbringen.“ Bürgermeister Uhrich und die Gemeinde Neuried habe die Nase voll vom von Unzuverlässigkeit geprägten Gebaren des Unternehmens aus dem nordrhein-westfälischen Borken.

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