Aktionstage in Nordrach
30 Jahre Puppen- und Spielzeugmuseum

Mit Liebe zum Detail zeigen sich die Exponate im Puppen- und Spielzeugmuseum. | Foto: Touristen-Information Nordrach/Inka Kleinke-Bialy
  • Mit Liebe zum Detail zeigen sich die Exponate im Puppen- und Spielzeugmuseum.
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Nordrach (st). Eine wahre Wunderwelt stellen sie dar, die über 3.500 Exponate auf den 400 Quadratmetern des Nordracher Puppen- und Spielzeugmuseums. Puppen aller Couleur gehören dazu, inklusive der verblüffend echt wirkenden Unikat-Babypuppen der Künstlerin Rolanda Heimer. Doch auch handgefertigte Marionetten sind zu bestaunen, Teddys, historische Modellautos, Holz- und Blechspielzeug, in mühevoller Kleinarbeit restaurierte Puppenstuben in faszinierender Vielfalt, Porzellanfiguren aus Meißen, feinste Stickereien auch in Form handgestickter Bilder, oder gar ein Rummelplatz in Miniatur-Ausgabe.

Und doch stellt all dies nur einen Ausschnitt all dessen dar, was die Museumsgründerin Gaby Spitzmüller einst zusammengetragen hat. Alles begann damit, dass sie in einer gemeinsam mit ihrem Mann Kurt betriebenen früheren Nordracher Kurklinik jahrzehntelang Handarbeitskurse angeboten, rund 700 Stoffpuppen hergestellt sowie sich dem Sammeln von Puppen auch namhafter Hersteller verschrieben hatte.

Wie alles begann

Der Besuch der Offenburger Herbstmesse brachte ihr so viel Lob ein, dass sie ihr ehemaliges Wohnhaus museumsgerecht umbauen ließ. Im Juni 1991 eröffnete die Gemeinde das Museum und finanziert seither den laufenden Betrieb. Gaby Spitzmüller leitete das Museum unentgeltlich, sorgte mit geschicktem Marketing für einen landesweit hohen Bekanntheitsgrad. Ob der stetig wachsenden Anzahl von Exponaten, die das Ehepaar Spitzmüller von ihren Auslandsreisen mitbrachte, ließ es 1999 einen Anbau errichten. Ein zweiter Anbau folgte im Jahr 2002, zahlreiche Prominente waren über die Jahre hinweg zu Gast. Erst, als es ihr gesundheitlich nicht mehr möglich war, zog sich die heute 90-Jährige, die angesichts ihres großartigen Lebenswerkes von der Gemeinde Nordrach im Jahr 2006 zur Ehrenbürgerin ernannt wurde, aus dem Museumbetrieb zurück. Im Jahr 2014 schenkte sie gemeinsam mit ihrem Mann das Museumsgrundstück inklusive Inventar sowie sämtlichen Exponaten der Gemeinde. Die verpflichtete sich, das Kleinod im Sinne der Familie Spitzmüller weiterzuführen.

Das Museum

Gaby Spitzmüllers mit großer Hingabe genähte Puppen beispielsweise stellen teils volkskundliche Szenen dar – wie einen Hochzeitszug mit sage und schreibe 80 in Tracht gekleideten Mini-Teilnehmern. Einen solchen Zug hatte die gebürtige Villingerin bei ihrer eigenen Vermählung noch selbst erlebt. Mit sprühendem Ideenreichtum, aber auch einigem Witz hat sie die Museumsexponate in Szene gesetzt - und mit einer tiefen Liebe auch zum kleinsten Detail. Dies beweisen unter anderem über 300 winzige, vom Schuster ausgestanzte Knöpfchen, die sie an die Jäckchen ihrer Nordracher Flößerpüppchen nähte. Und dies beweisen Utensilien wie originalgetreue Langholzwagen oder winzige Schulbänke, die Spitzmüller von kundigen Bastlern und Schreinern fertigen ließ.

Anfang 2020 dann wurde das Museum unter der Federführung der Tourist-Info-Mitarbeiterin Michaela Neuberger teils renoviert und umgestaltet – mit dem Ziel jedoch, dass es weiterhin als die private Sammlung von Gaby Spitzmüller erlebbar ist.

Aktionstage

Anlässlich des 30-jährigen Museums-Jubiläums warten vom 24. bis 29. August ganz besondere Aktionstage auf große und kleine Besucher. Los geht es am Dienstag, 24. August, mit einem Quiz der etwas anderen Art. Hier können Kinder gemeinsam mit ihren Eltern „NorDi“, dem liebenswerten „NorDrachen“, helfen, den geheimnisvollen Museumsschatz zu finden, Anmeldung bei der Touristen-Info. Am Donnerstag, 26. August, hat das Puppenmuseum bei freiem Eintritt auch einmal am Abend geöffnet, von 17 bis 21 Uhr. Die Puppenklinik Spechtenhausen ist am Wochenende des 28. und 29. August vor Ort, bei freiem Eintritt jeweils von 11 bis 17 Uhr. Anmeldung auch hier bei der Nordracher Touristen-Info erforderlich, Tel. 07838/929921.

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