Klimapositive Waldwirtschaft
Symbol für Stärke und Nachhaltigkeit

- Deutschlands stärkster Mann, Dennis Kohlruss, war der Erste, der den Lothar-Stein über Kopf drückte.
- Foto: Klimapositive Waldwirtschaft
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Ohlsbach (st) Am Hohen Horn wurde am vergangenen Dienstag laut einer Pressemitteilung nicht nur ein Stein bewegt, sondern ein starkes Symbol gesetzt. Vor zahlreichen Gästen weihten Minister Peter Hauk, Landrat Thorsten Erny, Staatssekretär Volker Schebesta, Wald- und Holzbotschafter 2025 Kurt Weber sowie Deutschlands stärkster Mann, Dennis Kohlruss, den „Lothar-Stein“ ein und pflanzten daneben den neuen „Wald- und Holzbotschafter-Wald“.
Projekt „Stone of Legend“
Der 108 Kilogramm schwere Lothar-Stein ist Teil des Projekts „Stone of Legend“, einer in Deutschland einzigartigen Verbindung aus Natur, Tradition und Kraftsport. In vielen Regionen des Landes liegen solche schweren Steine an besonderen Orten, auffindbar über GoogleMaps-Links, und warten darauf, von Besuchern angehoben zu werden. Man nennt es auch Geocaching kombiniert mit Sport. Die Herausforderung ist klar definiert: Wer den Stein nur wenige Zentimeter vom Boden hebt, hat schon eine beachtliche Leistung vollbracht. Wer ihn sich in den Schoß legt, auf die Brust oder die Schulter bringt, steigert den Schwierigkeitsgrad. Die Königsdisziplin ist der Überkopf-Stoß, ein Ziel, für das man trainieren kann. Wer es schafft, wird in eine „Hall of Fame“ aufgenommen.
Dennis Kohlruss, 1,95 Meter groß, rund 170 Kilogramm schwer und viermal in Folge „Stärkster Mann Deutschlands“ (2021 bis 2024), war der Erste, der den Lothar-Stein über Kopf drückte. Bekannt aus internationalen Strongman-Wettkämpfen und als mehrfacher deutscher Rekordhalter, unter anderem im Bierfass-Lift und Baumstamm-Drücken, brachte er die Botschaft auf den Punkt: „Jeder kann hierher pilgern und versuchen, dem Wald etwas zurückzugeben, indem er den Stein hebt. Schon wer ihn nur vom Boden anhebt, leistet viel. Wer ihn über Kopf bringt, kommt in eine Hall of Fame der ganz Starken.“ Der „Stone of Legend“ am Hohen Horn ist nun Mahnmal und sportlicher Prüfstein zugleich für Menschen wie für den Wald. Er lädt dazu ein, Kraft, Technik und Ausdauer zu testen, und erinnert daran, dass wahre Stärke nicht im Augenblick liegt, sondern im langen Atem.
Lebendiges Symbol für nachhaltige Forstwirtschaft
Nur wenige Meter vom Gedenkstein entfernt wurde der „Wald- und Holzbotschafter-Wald“ angelegt. Verschiedene Baumarten sollen hier über Jahrzehnte zu einem stabilen Mischwald heranwachsen, als lebendiges Symbol für nachhaltige Forstwirtschaft. Die Idee dazu entstand auf der diesjährigen Forst Live Messe in Offenburg. Jedes Jahr werden hier drei Persönlichkeiten ausgewählt, die sich in besonderer Weise für Wald und Holz einsetzen und als Anerkennung einen Baum in diesem Wald pflanzen dürfen. Landrat Thorsten Erny beteiligte sich persönlich an der Pflanzaktion und setzte eine Esskastanie: „Das ist ein Baum, auf den wir große Hoffnung setzen. Gerade in unseren trockenen Sommern und angesichts des Klimawandels ist die Esskastanie eine zukunftsfähige Baumart. Mit dieser Pflanzung möchte ich in die Zukunft der Ortenau investieren.“ Auch Minister Peter Hauk griff zum Spaten und pflanzte eine Mehlbeere. Er hob die symbolische Bedeutung des Tages hervor: „Solche Aktionen sind wichtige Zeichen für die Öffentlichkeitsarbeit. Die Botschafter für eine klimapositiven Waldwirtschaft pflanzen hier Bäume, die den Klimaveränderungen standhalten können. Wir brauchen resiliente Waldbestände, stabile Nadelwälder ergänzt durch ein Grundgerüst robuster Laubbäume. Das macht unsere Wälder widerstandsfähiger. Und beim Steineheben habe ich gelernt: Es braucht nicht nur Kraft, sondern auch Technik und Verstand. Beides gehört zusammen.“
Wald- und Holzbotschafter Kurt Weber unterstrich die doppelte Symbolkraft des Tages: „Der Lothar-Stein steht nicht nur für Kraft, sondern auch für Gemeinschaft. Jeder, der ihn anhebt, ob nur vom Boden oder sogar über Kopf, gibt dem Wald symbolisch etwas zurück. Gleichzeitig haben wir heute Zukunftsbäume gepflanzt, ich selbst eine Roteiche, die für Anpassungsfähigkeit und Hoffnung steht. Solche Aktionen machen die Arbeit der klimapositiven Waldwirtschaft sichtbar und zeigen: Nur gemeinsam können wir unsere Wälder für kommende Generationen stärken.“
Die Rückfahrt durch den Gemeindewald Ohlsbach machte sichtbar, wie sich die Natur in den 25 Jahren seit „Lothar“ erholt hat. Zwischen kräftigem Junggrün und den stummen Zeugen der Sturmnacht zeigt sich, dass Geduld, Pflege und nachhaltige Bewirtschaftung den Wald stärker machen als zuvor.



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