Veranstaltungen zur Erinnerung an Judendeportation
Veranstaltungsreihe zum Festjahr 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Foto: Photo: GeHi

Viele haben bisher kaum bemerkt, dass 2021 ein Festjahr ist, für das sogar der Bundespräsident die Schirmherrschaft übernommen hat. Vor 1.700 Jahren wurde vom römischen Kaiser Konstantin festgelegt, dass Juden auch in Köln Zugang zu sämtlichen Ämtern wie überall in seinem Herrschaftsgebiet haben sollten. Diese Urkunde ist der erste Nachweis, dass Juden gleichberechtigt wie alle anderen auch am Rhein lebten. Das Miteinander blieb bestehen, die Regeln aber wurden oft geändert.
Auch die Kirchen haben dies Jubiläum aufgegriffen. In Freistett und Rheinbischofsheim, wo bis 1940 Juden und Christen miteinander lebten, wollen deshalb die evangelischen Gemeinden mit einer kleinen Veranstaltungsreihe daran erinnern, dass auch hier Juden und Christen gut nachbarschaftlich miteinander lebten, bis Menschen sich durchsetzten, die behaupteten, dass Juden ganz anders wären und deshalb hier nichts zu suchen hätten.
Am Samstag den 30.10. findet aus diesem Anlass der erste Vortrag im Hans-Schwindt-Haus, dem evangelischen Gemeindehaus Rheinbischofsheim statt. Unter der Überschrift „der Rheinauer Judenfriedhof“ wird dargestellt, warum es überhaupt und gerade in Rheinau einen eigenen Friedhof für Juden gibt. Was ist dort anders, und welche Bräuche gibt es bei einem jüdischen Begräbnis?
Am Sonntag den 31.10. wird um 15 Uhr eine Führung über den Rheinauer Judenfriedhof angeboten. Dieser Friedhof wurde noch vor dem Bühler Judenfriedhof als Verbandsfriedhof für die jüdischen Gemeinden Lichtenau, Neufreistett, Rheinbischofsheim und Bodersweier eingerichtet. Und auch als Juden in Kehl wohnen durften, wurden die dort Verstorbenen zunächst in Freistett beigesetzt. Parkplätze für Teilnehmer an der Führung stehen am Rheinauer Kreisel beim Penny-Markt zur Verfügung. Männliche Besucher müssen auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung tragen.
Am Dienstag den 2.11. steht im evangelischen Gemeindehaus Freistett in der Schwimmbadstraße die Geschichte der Rheinauer Juden auf dem Programm und am Freitag den 5.11. wieder in Rheinbischofsheim im Moritz-Schwindt-Haus das Thema „Jiddisch fer die Dajtsche Mischpoke – die Sprache unserer ehemaligen Nachbarn lebt“.
Alle Vorträge beginnen jeweils um 19:30 Uhr. Die Teilnahme an sämtlichen Veranstaltungen findet unter den geltenden Corona-Schutzbestimmungen statt (3 G) und ist kostenlos.

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