Wie der Europa-Park attraktiv bleiben will
Virtuelle Realitäten, wilde Flüsse und Raumstationen

Die Wasserwelt "Rulantica" wie sie ab November in einer Luftaufnahme aussehen soll. | Foto: Europa-Park
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Rust (krö). Was ist in Zukunft gefragt? Was sind die Trends? Wie viel und in was soll man investieren, um auch in der Zukunft gut aufgestellt zu sein. All diese Fragen stellt sich auch das Management des Europaparks, eine der größten Arbeitgeber in der Region Südbaden.

Der mit vielen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnete Freizeitpark, war und ist stets bemüht, seinen Gästen Neues und Spektakuläres auf hohem Niveau zu bieten. Und dies nicht nur in seinem Fahrgeschäftsbereich, sondern auch in den Hotels, der Gastronomie und bei diversen hochkarätigen Veranstaltungen. Mit der Eröffnung von „Rulantica“ am Ende November wird eine weitere Attraktion der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sind bisher in der Sommersaison 4.150 Menschen angestellt, kommen dadurch 300 neue Mitarbeiter hinzu. Das 1.300 Betten Erlebnishotel „Krønasår" wird seine Tore am 31. Mai öffnen.

„Rulantica“ ist mit einer Investitionssumme von 180 Millionen Euro die bisher größte Investition der Inhaberfamilie Mack und eine der umfangreichsten Einzelinvestitionen eines Privatunternehmens in der Region. „Die Erweiterung unseres Gesamtangebotes und die Verwirklichung dieser einzigartigen Wasser-Erlebniswelt sind ein wichtiger Schritt zur Standortsicherung. Dieses Leuchtturmprojekt setzt aber nicht nur positive Impulse für die touristische Entwicklung, sondern schafft zugleich neue Arbeitsplätze und steigert den Freizeitwert für die Einwohner. 'Rulantica' ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Europa-Park und das mit Abstand größte Projekt in der Unternehmensgeschichte“, so Roland Mack.

Die Entstehung einer der größten Wasserwelten in Europa wird bestimmend sein für die Entwicklung des Europa-Parks in den nächsten Jahrzehnten. So ist auf einer Fläche von 450.000 Quadratmetern – inklusive Erweiterungsfläche – eine ganzjährig geöffnete, aufwändige nordische Erlebniswelt mit neun thematisierten Bereichen entstanden, in der bis zu 5.000 Gäste pro Tag aufgenommen werden können. Das Angebot umfasst 25 Wasserattraktionen für die ganze Familie, darunter 17 Wasserrutschen, ein Wellenbad, ein Strömungskanal und ein wilder Fluss.
Was die Ökologie betrifft, legt der Europa-Park großen Wert auf Nachhaltigkeit. Um Natur und Umwelt zu schonen, werden im Bereich des Energie- und Wasserverbrauchs innovative Technologien eingesetzt und auf einen sparsamen Umgang mit Ressourcen geachtet. Darüber hinaus werden im Rahmen der Baumaßnahmen zahlreiche Naturschutzprojekte wie Bienen-Pavillons oder Amphibien-Biotope realisiert.

Es sind oft die kleinen technischen Neuerungen, beispielsweise die im digitalen Bereich, die für neue Aha-Erlebnisse sorgen. So können die Besucher bei einer virtuellen Achterbahnfahrt durch die Realität eine digitale Neuheit im Europa-Park bestaunen. Auf der Achterbahn „Alpenexpress Coastiality“ erleben Fahrgäste mithilfe einer Virtual Reality-Brille phantastische Welten, während gleichzeitig die reale Achterbahnfahrt – also Fahrtwind, Fliehkräfte und Kurven – spürbar bleiben. Während der Fahrt sehen die Nutzer vor ihren Augen eine animierte, virtuelle 3D-Welt, die perfekt auf die Bahn abgestimmt ist. Bei den aktuellen Filmen reist der Besucher mit einem Minenexpress, erlebt eine Rutschpartie durch die Alpen, geht mit Bär Paddington auf Abenteuerfahrt oder vergnügt sich mit Otto und seinen Ottifanten. Diese „Coastiality Rides“ wurden mit dem deutschen Computerspielpreis in der Kategorie „Beste Innovation“ ausgezeichnet.

Mit der „Eurosat Coastiality“ dringt der Park in neue VR-Sphären vor. Wiederum eine Weltneuheit ist dabei bereits vor der VR Achterbahnfahrt zu erleben, indem die Besucher ihr VR-Headset bereits während des Wartens aufziehen. Was dann folgt ist bisher völliges Neuland in der internationalen Freizeitparkbranche: Mit aufgesetztem Headset laufen die Besucher dann in einer Virtuellen Realität nicht nur über den Bahnhof, sondern steigen auch in den Eurosat-Coastiality-Zug ein und genießen schließlich die virtuelle Achterbahnfahrt ohne die Brille einmal abzunehmen.

Der Park reagiert auf den Bekanntheitsgrad von Alexander Gerst und dessen Raumfahrtmission, indem die Mack-Media-Studios eine Multimedia-Show um die Raumstation ISS entstehen ließen, die im 360-Grad-Filmtheater gezeigt wird.

Zukunft ist auch das grenzüberschreitende Seilbahnprojekt. Wie aus einer Stellungnahme zu entnehmen ist, strebt der Europa-Park hierzu eine einvernehmliche Lösung an, um im Rahmen eines Gesamtkonzepts für die Region eine neue klimafreundliche, emissionsarme Mobilität für die Region zu verwirklichen. Daher beabsichtigt man in den nächsten fünf Jahren keinen Antrag zur Durchführung eines Genehmigungsverfahrens zu stellen. In dieser Zeit will man einen Dialog mit den Bürgern, den betroffenen Gemeinden und Verbänden führen und entsprechende Studien zu den Auswirkungen für Natur und Umwelt in Auftrag geben. Neben der digitalen bleibt auch die reale Welt spannend.

Die Wasserwelt "Rulantica" wie sie ab November in einer Luftaufnahme aussehen soll. | Foto: Europa-Park
Die Arbeiten sind weit voran geschritten: Ende Mai eröffnet das Erlebnishotel „Krønasår" | Foto: Europa-Park

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