RADSPORT: Steinacherin gewinnt zwei Etappen und wird auch Gesamtzweite
Mountainbikerin Clarissa Mai überrascht Straßenspezialisten

Die glückliche Gewinnerin Clarissa Mai verblüffte im Erzgebirge die Straßenspezialisten. | Foto: st
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Steinach (mm). Bei der 14. Auflage der Erzgebirgstour mit vier Etappen über 218 Kilometer und 4.400 Höhenmetern auf deutschem und tschechischem Terrain überraschte das Steinacher MTB-Ass Clarissa Mai die Straßenspezialisten. In den Bergen war Mai die schnellste Frau. Die 21-Jährige gewann sowohl die Königsetappe (79 Kilometer/1.500 Höhenmeter) als auch die Schlussetappe (72 Kilometer/1620 Höhenmeter) und sicherte sich als schnellste Nachwuchsfahrerin in der Gesamtwertung der Damenklasse den zweiten Platz.

Schon der Auftakt beim Einzelzeitfahren auf dem Autodrom in Most (Tschechien) verlief für Clarissa Mai sensationell. Auf dem 4,2 Kilometer langen Rundkurs spulte die MTB-Spezialistin die beiden Runden in konstantem Tempo herunter. Sie fuhr in der Nachwuchsklasse sogar schneller als die männliche Konkurrenz und eroberte sich gleich das „Gelbe Trikot“ der Nachwuchsfahrer. Doch wie gewonnen, so zerronnen. Nur 45 Minuten später stand das Sprintrennen auf dem Programm. 14 Runden mussten auf dem Autodrom absolviert werden, wobei nach jeder zweiten Runde auf der extrem flachen Strecke Zwischensprintpunkte vergeben wurden. Für Mai war es das erste Sprintrennen ihrer Karriere. „Hier erlebte ich auf Grund meiner Unerfahrenheit einen Einbruch. Die Männer legten gleich zu Beginn ein höllisches Tempo vor, das ich nicht mitgehen konnte. Ich verlor den Anschluss an die Gruppe und kämpfte mich alleine durch“, berichtete Mai. „So spulte ich meine Runden herunter, kämpfte gegen den inneren Schweinehund und wurde auch vom Hauptfeld überrundet. Diese Erfahrung musste ich erst einmal verdauen.“ Die Steinacherin fiel in der Gesamtwertung auf Platz drei zurück und hatte über 20 Minuten Rückstand auf die beiden Führenden.

Doch die BWL-Studentin ließ sich nicht entmutigen und blies schon auf der Königsetappe in Tschechien zum Angriff. Erstmals endete die Erzgebirgstour mit einer Bergankunft am Meluzina auf 1.094 Metern, welchen es zweimal zu befahren galt. Als "Vorspeise" standen mit dem Keilberg, der höchsten Erhebung des Erzgebirges (1.244 Meter) und dem Col du Medenec (1.094 Meter) zwei echte Kracher auf dem Tagesprogramm. „Vom Start weg versuchte ich Anschluss an eine Männergruppe zu halten. Ich wusste, dass ich gut klettern kann und mir das Terrain liegen müsste“, erläuterte Mai ihre Rennstrategie. „Mein Plan ging auf und ich konnte im Schlepptau der Männergruppe mit fünf Minuten Vorsprung als schnellste Frau den Etappensieg für mich verbuchen“, so Mai. Auf der Schlussetappe musste ein 24 Kilometer langer Rundkurs mit Bergen der Kategorie 1 (Markesbacher Oberbecken) und Kategorie 2 (Hundsmarterflügel) dreimal durchfahren werden. „In der ersten Runde spürte ich noch die Anstrengungen vom Vortag. Mir ging es erst gar nicht gut und ich musste die Gesamtführende Maren Zimberlin zunächst ziehen lassen. Doch Alexander Hoferer (Fitness Turm Haslach) spielte für mich die Lokomotive. In Runde zwei schlossen wir zu Maren auf und konnten uns in Runde drei am Berg von ihr absetzen. Mit über drei Minuten Vorsprung sicherte ich mir dann auch den Sieg auf der Schlussetappe und konnte mich in der Gesamtwertung noch auf Platz zwei verbessern“, freute sich Mai über ihren Coup über die Straßenradfahrspezialisten.

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