"Stichwort Bildungsweg": Wie Durbachs Grundschule die Kinder begleitet
Mit Lob Gutes stärken und nicht die Fehler anprangern

Die Zahlenwelt bis zehn sowie Buchstaben bestimmen in der ersten Klasse die Themen. | Foto: rek
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  • Die Zahlenwelt bis zehn sowie Buchstaben bestimmen in der ersten Klasse die Themen.
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(rek). Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schulen, Ausbildung und Studium – der Weg durch die Bildungseinrichtungen ist klar strukturiert und bietet gleichzeitig vielfältige Wahlmöglichkeiten. In unserer neuen Serie gehen wir der Frage nach, welche Schule für welches Kind die richtige ist – heute die Staufenberg-Grundschule in Durbach.
"Wir haben eine bewegte Geschichte hinter uns", erklärt Heinz Baumann, Rektor der Staufenberg-Schule in Durbach, die heute einzig Grundschüler unterrichtet und vor einem Jahr baulich runderneurt wurde. Die langjährige Hauptschule sei nach den Gesprächen mit anderen Städten und Gemeinden im Umland abgeschafft worden. Schließlich begannen vor zehn Jahren erste Gespräche mit dem Ortsteil Ebersweier mit dem Ziel einer Zusammenlegung, die inzwischen erfolgt ist. Dazwischen lagen vier "sehr intensive Jahre", die in einer Werkrealschule investiert wurden, die aber auch wieder Geschichte ist.
"Für uns steht die Elternmitsprache an erster Stelle", betont Baumann die Priorität des elfköpfigen Kollegiums. Es erfolge ein permanenter Austausch zum Wohle der insgesamt 140 Kinder. Dazu gehören regelmäßige Entwicklungsgespräche zwischen Lehrer und Kind. Die Eltern bleiben dabei im Hintergrund und lernen so ihren Nachwuchs manchmal aus einer ganz neuen Perspektive kennen. "Wir sind damit einer der Vorreiter, weil diese Gespräche bald Pflicht werden", betont Baumann, dass man "mit den Kindern, nicht über sie redet".
Im Laufe der vier Jahre der Kinder an der Grundschule wird das spielerische Lernen vom systematischen Lernen abgelöst. Zudem erhalten die Kinder immer mehr Verantwortung. "Unsere Pausenengel schlichten auf dem Schulhof kleinere Streitereien.", schildert Baumann eine der Aufgaben. Erkennbar durch einen Schulsticker auf der orangefarbenen Warnweste, versuchen sie zu vermitteln. Erst wenn keine Einigung erzielt werden kann, werden Lehrer eingeschaltet. Das rollierende System dazu macht die Aufgabe für alle Kinder interessant und sorgt für Akzeptanz. Es werde aber nicht nur gekuschelt, sondern auch gefordert. Ein Belobigungssystem soll Gutes stärken, aber nicht Fehler anprangern.
Smartphones spielen bei den Durbacher Schülern keine Rolle. "Ich weiß gar nicht, ob überhaupt ein Kind schon eins besitzt", überlegt Baumann auf Nachfrage. Die digitale Welt gibt es zwar auch in Durbach in Form eines PC-Raums, aber eine zentrale Rolle spielt sie nicht. Die Möglichkeiten in der Pause sind ohnehin vielfältig. Der Schulhof wurde mit Hilfe des Bauhofs und der Eltern gestaltet. Er verfügt über verschiedene Ebenen und bietet Rutsche sowie andere Elemente. "Wir haben lange überlegt, ob wir den Bach am Schulhof mit einbauen", erinnert sich Baumann. Zwar gebe es manchmal durchnässte Kinder, aber dann werde sich eben umgezogen. Matsch und anderer Dreck kommt nicht in die Schule, weil an der Garderobe Straßen- gegen Hausschuhe getauscht werden.
Das Jahr bietet viel für das Miteinander an der Staufenberg-Schule: Neujehrsempfang, Osterfest und der Wintersporttag sind einige der Termine. "Wir sind eine der wenigen Schulen, die eine eigene Werkstatt haben", erklärt Baumann, dass dort die handwerkliche Kreativität unterstützt wird, wenn Flüstermaschinen oder andere Wunderdinge entstehen.
Die Gemeinschaftsschule Appenweier, die Erich-Kästner-Realschule sowie die Offenburger Gymnasien oder Werkrealschulen stehen für die Kinder auf dem weiteren Schulweg offen.

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