20 Jahre Guller
Besuch beim Geflügelhof Zapf

Für den Gastgeber gab es ein selbstgebasteltes Osterei als Dankeschön (v. l.): Gewinnerin Hannelore Zehnle, Geflügelhofchef Martin Zapf und Klara Vögele | Foto: djä
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  • Für den Gastgeber gab es ein selbstgebasteltes Osterei als Dankeschön (v. l.): Gewinnerin Hannelore Zehnle, Geflügelhofchef Martin Zapf und Klara Vögele
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Gengenbach (djä). "Morgens um 9 Uhr passt. Die Hühner sind da bestimmt schon lange wach", stimmte Gewinnerin Hannelore Zehnle dem Terminvorschlag zu. Den Besuch auf dem Geflügelhof Zapf in Gengenbach-Schönberg hatte sie beim Gewinnspiel 20 Jahre Guller gewonnen, bei dem 20 Gewinne verlost wurden, die man so nicht kaufen kann.

So kurz vor Ostern ist auf einem Geflügelhof besonders viel los. Da ist die Nachfrage nach Eiern riesig. "Alle Ställe sind jetzt voll belegt", erklärte Martin Zapf. Der Chef des Geflügelhofs führte die Gewinnerin und ihre Bekannte Klara Vögele persönlich durch den Betrieb. Die Besucherinnen stammen ebenfalls aus bäuerlichen Familien – so verstand man sich auf Anhieb. Los ging die Betriebsbesichtigung in der Eiersortieranlage. Hier werden alle Eier aus den Zapf-Ställen und aus sieben weiteren Familienbetrieben der Erzeugergemeinschaft "Zapf" sortiert. "Durch die Familienbetriebe mit bäuerlicher Struktur ist unsere Tierhaltung dezentral organisiert. Wir haben eine gemeinsame Philosophie, wie die Tiere gehalten und gefüttert werden", erklärte Zapf. Jeder Betrieb habe seine eigene Futtergrundlage und nutze den anfallenden Hühnerkot als Dünger für das Feld, auf dem das Getreide heranwächst. Wichtig sei hier, dass die Tiere von den Inhaberfamilien persönlich betreut werden. "Bei der Tierhaltung muss man sich sieben Tage die Woche kümmern".

Die Besucherinnen bestaunten die moderne Sortier- und Verpackungsanlage, mit der die Eier kontrolliert, durchleuchtet und anschließend nach Gewichtsklassen sortiert in die Kartons gesetzt werden. Unterschiedliche Kartonfarben zeigen, ob es sich um Bio-, Freiland- oder Bodenhaltungseier handelt. Die Hühner leben auf großen, hellen Freiflächen, haben Platz zum Scharren, abgetrennte ruhige Legenester und Auslauf ins Freiland oder in eine überdachte Voliere.
"Ich war beim Tag der offenen Tür schon einmal hier als eine von vielen Besuchern", erzählte Hannelore Zehnle. Jetzt aber konnte sie sich alles in Ruhe ansehen und Fragen stellen. Werden bei Zapf alle Eier bereits in den Ställen gestempelt? Ja, das werden sie und der Stempel zeigt, in welcher Haltungsform das Ei gelegt wurde. Eine 0 am Anfang bedeutet Biohaltung, die 1 Freilandhaltung und mit der 2 stammt das Ei von einem Huhn aus Bodenhaltung. DE steht für Deutschland und 08 für das Bundesland Baden-Württemberg. Die folgenden Ziffern sind die Nummer des Betriebs. So sieht jeder, wo das Ei herkommt. Das Vertrauen in regional und verantwortungsvoll erzeugte Lebensmittel sei beim Verbraucher gestiegen, so Zapf. Er erklärte auch, wie das bei so vielen Eiern mit den Bestellungen und dem Bestand funktioniert.

Und was passiert mit verschmutzten Eiern oder sehr kleinen? Die landen nach dem Waschen in der Produktion von Vollei, konnten die Besucherinnen später hinter einer Glasscheibe beobachten. Während die einwandfreien Eier wegen der Haltbarkeit nicht gewaschen werden dürfen, damit ihre Schutzschicht, die Kutikula, nicht zerstört wird, spielt Hygiene bei der Verarbeitung von Eiern eine große Rolle. Deshalb ging es in Schutzkleidung weiter in die Nudelproduktion. Dort wurden gerade würzig duftende Maultaschen produziert, Bandnudeln gewalzt und verschiedenste Teigwarenformen verpackt. In der Nudelproduktion werden im Haus Zapf noch viele Arbeitsschritte von Mitarbeitern in Handarbeit erledigt.

Dann durften Hannelore Zehnle und Klara Vögele auf einen imposanten Trecker steigen, denn nun führte sie die Besichtigung in den Schaubauernhof im nahe gelegenen Fröschbach. Dort teilen sich Freiland- und Bodenhaltungshühner seit 2017 eine ehemalige Pferdehalle. Hier können sich Gruppen kleiner und großer Besucher informieren, wo ihre Frühstückseier herkommen. Durch große Fensterscheiben kann man direkt von oben in die einzelnen Ställe hineinschauen.

"Hühner sind neugierig", erklärte Martin Zapf, als die ganze Hühnerschar auf dem Freigelände zum Zaun gerannt kam. "Woran erkennt man, dass es ihnen gut geht?", fragte er seine beiden Besucherinnen. "Die gackern so leise vor sich hin". "Ja. Sie singen. Dann fühlen sie sich wohl", bestätigte Zapf. Hühner sind allerdings auch sehr schreckhaft. Deshalb ist die Freifläche mit Hecken und Bäumen bepflanzt.

Zum Abschluss des Besuchs gab es leckere Spiegeleier. "Das war ein richtig toller informativer Vormittag", sagte Gewinnerin Hannelore Zehnle beim Abschied. "Ein Hühnerhof ganz exklusiv für uns – wann erlebt man schon so etwas?"

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