Bürgerkaffee bietet Kuchen, Neuigkeiten und ein lustiges Beisammensein
Einige Besucher haben schon einen Stammplatz

Nahezu jeder Platz ist beim Bürgerkaffee im Proberaum des Gesangvereins "Eintracht" im Gutacher Gemeindehaus belegt. | Foto: Foto: cao
  • Nahezu jeder Platz ist beim Bürgerkaffee im Proberaum des Gesangvereins "Eintracht" im Gutacher Gemeindehaus belegt.
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Gutach (cao). Ein fröhliches Stimmengewirr und Geschirrgeklapper ist schon von draußen zu hören. Das "Hallo" ist groß und herzlich, sobald ein neuer Gast den Proberaum des Gesangvereins "Eintracht" im Gemeindehaus betritt. Dorthin lädt die Gutacher Gemeinde einmal im Monat ihre Bürger ein. Bewirtet werden die Gäste mit selbstgebackenen Kuchen und Kaffee von den Damen des Gesangvereins.

Für Bürgermeister Siegfried Eckert ist dies ein wichtiger Nachmittag im Gemeindeleben. "Hier findet Bürgernähe in netter Atmosphäre statt", beschreibt er. Dies würde so manche Bürgersprechstunde ersetzen, denn es werden in geselliger Runde die "neuesten Neuigkeiten" mitgeteilt.

So berichtet der Bürgermeister von den aktuellen Begebenheiten in der Gemeinde und bei den Einzelgesprächen an den Tischen gibt es auch für ihn immer genügend Gesprächsthemen und einiges zu erfahren. "Das bringt mir als Bürgermeister sehr viel", macht Eckert deutlich.
Überhaupt gibt es viel zu erzählen. "Auch wenn die Veranstaltung erst um 15 Uhr beginnt, sind schon vorher die Plätze belegt", freut sich Erna Wälde vom Gesangverein. Die Besucher hätten zum Teil schon ihren Stammplatz und sitzen immer an der gleichen Stelle. Andere wiederum kommen nur ab und zu vorbei. Auch sind stets neue Gesichter anzutreffen.

So auch Elisabeth Schwarzwälder. Wie die 88-Jährige erklärt, war sie erst zwei Mal dabei. Und das Bürgerkaffee gefällt ihr sehr gut. "Es ist für mich wichtig, dass es mit dem Rollator gut erreichbar ist", betont sie. Für gehbehinderte Menschen stellt der Besuch des Bürgerkaffees keine Hürde dar. Egal, ob mit Gehhilfen, Rollator oder Rollstuhl, der Gemeinde war es ein Anliegen, diese Treffen barrierefrei anzubieten.

Entstanden ist das Bürgerkaffee durch das Pilotprojekt "Pflegemix in lokalen Verantwortungsgemeinschaften" vor knapp drei Jahren. Die anfängliche Idee, einen Mehrwert für Gutach zu schaffen, ist mit dem Bürgerkaffee durchaus gelungen. "Nicht zuletzt auch wegen des Dreamteams vom Gesangverein", betont Eckert.

Eine regelmäßige Teilnehmerin des Bürgerkaffees ist Hannelore Paffendorf. "Es ist immer schön und es ist sehr lustig", schwärmt sie. Hannelore Paffendorf bringt manchmal auch einen Kuchen mit.

Ihre Schwester Christa Herdle übernahm im Februar von Erna Wälde den Vorsitz im Gesangverein und arbeitet, seit es das Bürgerkaffee gibt, fleißig mit, um die jedesmal rund 40 Gäste zu bewirten. Alles läuft ehrenamtlich ab. Seit 53 Jahren singt Herdle im Gutacher Gesangverein. Schon ihr Vater war Vorsitzender im Männerchor, ihre Mutter Vorsitzende bei den Frauen. "So schließt sich der Kreis", berichtet sie. Inzwischen zählt der Chor nur noch 13 aktive Sänger. Auch beim Bürgerkaffee rührt sie jedes Mal die Werbetrommel für den Gesangverein.

Klar, dass im Probelokal des Chors dann auch gesungen wird. "Horch, was kommt von draußen rein" und "Wer recht in Freuden wandern will" gehören zu den Volksweisen. Witzig ist die kleine Lesung aus dem Buch "Sehr geehrter Herr Maggi", diesmal geht der Brief an den "Sehr geehrten Herrn Obi", was mit viel Gelächter bedacht wird.

"Eine tolle Sache", sind sich alle einig und freuen sich schon auf das nächste Treffen am 28. Juni.

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