Ditter Plastic beantragt Insolvenz
Ausproduktion wird vorbereitet

DITTER PLASTIC hat Antrag auf Regelinsolvenz beim Amtsgericht Offenburg gestellt. | Foto: Symbolbild rek
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Haslach Anfang Januar 2023 stellte Ditter Plastic beim Amtsgericht Offenburg einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung (wir berichteten). Seither hat die Geschäftsführung in Zusammenarbeit mit Beratern das Unternehmen restrukturiert und einen Investor gesucht. Wie das Unternehmen nun bekannt gab, konnte trotz intensiver Bemühungen kein Investor gefunden werden, sodass Ditter Plastic nun am Mittwoch den Antrag auf Eigenverwaltung zurückgenommen und das Verfahren in ein Regelinsolvenzverfahren überführt hat. Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger, der im Interesse der Gläubiger das Verfahren als Sachwalter bislang überwachte, wurde zum Insolvenzverwalter bestellt, heißt es in der Pressemitteilung. Grub Brugger ist laut eigenen Angaben seit über 50 Jahren eine auf das Insolvenz-, Sanierungs- und Wirtschaftsrecht spezialisierte Kanzlei, die von ihren Standorten Stuttgart, München, Frankfurt am Main und Freiburg im Breisgau aus bundesweit agiert.

Suche nach Investor

„Im Verlauf des Verfahrens wurden mit mehreren Interessenten Gespräche und Verhandlungen geführt. Bis Ende der vergangenen Woche bestanden gute Aussichten, dass einer der möglichen Investoren einsteigen würde. Da sich dieser aber aus dem Verkaufsprozess zurückgezogen hat, wird Ditter Plastic jetzt in ein Regelinsolvenzverfahren überführt“, erklärt Martin Mucha. Der Insolvenzverwalter bereite nun die geordnete Ausproduktion vor. Das bedeute, dass laufende Aufträge abgearbeitet werden und für einen begrenzten Zeitraum auch noch neue Aufträge angenommen werden. Mittelfristig werde die Fertigung an den Standorten Haslach und Hausach eingestellt, außer es finde sich im Rahmen der Ausproduktion noch ein Investor, der den Geschäftsbetrieb des Unternehmens aus der Insolvenz übernimmt.

Krise der Automobilindustrie

Ditter Plastic mit Stammsitz in Haslach im Kinzigtal und einem Werk in Hausach sei 1947 gegründet worden und habe sich erfolgreich in der Fertigung und Vermarktung komplexer technischer Kunststoffteile auf hohem Qualitäts- und Serviceniveau positioniert. Sein Leistungsspektrum umfasse Konstruktion, Werkzeugbau, Spritzguss, Oberflächenbeschichtung sowie die Baugruppenendmontage. Kunden seien namhafte Lieferanten der Automobilindustrie. Die anhaltende und nicht absehbar endende Krise in der Branche sei Grund für die Insolvenz. Dies habe zu deutlich sinkenden Umsätzen geführt. Weiter heißt es in der Pressemitteilung: Preisdruck, schwer planbare Abrufe der Kunden und gleichzeitig steigende Energie- und Materialkosten haben das Unternehmen zuletzt in eine wirtschaftliche Schieflage gebracht. ST

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