In Hausach füllt sich der Mostmaierhof mit Leben
Die Künstlerin Marion Sokol eröffnete ihr Atelier im geschichtsträchtigen Areal

Gründungsmitglied Marion Sokol vor ihrem Atelier | Foto: cao
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Hausach (cao). Der Erhalt des geschichtsträchtigen Mostmaier-Areals lag einer kleinen Interessengemeinschaft am Herzen. Nach ihrem unermüdlichen Einsatz trägt das Projekt nun die ersten Früchte. Die Hausacher Künstlerin Marion Sokol gehört zu den ersten Pächtern. Am vergangenen Sonntag eröffnete sie ihr Atelier auf dem Areal in der Eisenbahnstraße.

Im September erwarb die Mostmaierhof-GbR die Gebäude samt Hof mit dem außergewöhnlichen Ambiente von der Stadt Hausach für 300.000 Euro. Seither wurde viel investiert. Und es gibt noch viel zu tun. Die GbR kümmert sich um die Infrastruktur, wie Strom, Wasser und Heizung. "Wir denken von der Grundmiete aus", erklärt Andreas Braun von der GbR. Er ist einer von drei gleichberechtigten Gesellschaftern. Von außen soll gar nicht so viel verändert werden, um den ursprünglichen Charme zu erhalten. "Es wird nur repariert", beschreibt Braun. Das Dach muss noch neu gedeckt werden, an der Außenfassade wurden inzwischen originale Schindeln ausgewechselt. Auch im Innenbereich steht noch einiges an. Die Küche steht bereits, muss aber noch angeschlossen werden. Der Mostmaierhof-Verein hat längst Einzug gehalten, um sich regelmäßig zu treffen und auch zu planen. "Der eingerichtete Treffpunkt ist vorrangig für die Pächter und Vereinsveranstaltungen gedacht", ergänzt Antonia Kienzler von der GbR. Auch die Pächter haben einiges zu tun. "Vom Nutzer wird lediglich der Rohbau gepachtet, wie er sich seinen Raum gestaltet und einrichtet, bleibt ihm überlassen", sagt Andreas Braun.
So richtete sich auch Marion Sokol ihr Atelier, ganz nach ihren Wünschen ein. Das Wechselspiel zwischen Moderne, mit Glaswänden aus alten Photovoltaikanlagen, und den Originalelementen, wie den alten Fenstern, lässt im Raum eine ganz besondere, harmonische Atmosphäre entstehen. Einen alten Stammtisch hat Marion Sokol als Arbeitstisch umfunktioniert. Die gemütliche Sitzgruppe und der Blick in den Mostmaierhof laden eigentlich zum Verweilen ein, "einfach auch um Nachzudenken und Ideen zu sammeln".

Zuvor arbeitete sie Zuhause in ihrem Atelier. Als sie und ihr Ehemann Werner erfahren hatten, dass der Mostmaierhof für Kunst und Kultur erhalten bleiben soll, waren sie von Anfang an dabei und gehören zu den Gründungsmitgliedern des Mostmeierhof Vereins. Gleichzeitig sei auch die Lust auf das eigene Atelier gekommen. Sehr schnell hatte die Hausacher Künstlerin den Raum hinter der Uhr auf der Rampe für sich ausgemacht. Der Lichtfaktor spielte eine wichtige Rolle, nun hat sie sich ihr lichtdurchflutetes und "traumhaft helles" Atelier verwirklicht. "Mit seinen 26 Quadratmetern ist es nicht zu groß und ideal zum Arbeiten", schwärmt sie. Ihr gefällt es, im Mostmaierhof Leute zu treffen, um sich auszutauschen. Auch die Gemeinschaft mit dem Verein sei eine ganz tolle Sache. Das zeigte sich am Sonntag, als der Verein die rund 250 Besucher bewirtete und die Bilder von Marion Sokol im Treffpunkt ausgestellt waren. "Alles ist auf einem sehr guten Weg", findet Sokol, die richtig Lust auf das Neue hat, das hier gerade entsteht.

"Sechs feste Pächter sind schon da", freute sich auch Antonia Kienzler über den Zuspruch. Mit dem Haslacher Künstler Jürgen Neumaier zieht ein weiterer freischaffender Maler ein. Karl-Heinz Sartor restauriert seine eigenen Zweiräder in einem Teil der Gebäude. Pferdetherapie bietet Susanne Waltersbacher an. Künstlerische Schmiede- und Metallarbeiten entstehen in der Werkstatt von Martin Kempe. Vier weitere Interessenten gibt es. Drei Räume sind noch frei. "Das könnten bis zu drei weitere Ateliers geben", so Kienzler.

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