Hornberger Feuerwehr auf der Suche nach Nachwuchs
Eine Quereinsteigeroffensive soll den Ausgleich für Altersabgänge schaffen

Kommandant Thomas Stammel (2. v. r.), der Abteilungskommandant Martin Huber (2. v. l.) und Eberhard Brüstle sowie Jugendfeuerwehrler Joshua Rzepka (rechts) suchen neue Kameraden.  | Foto: pt
  • Kommandant Thomas Stammel (2. v. r.), der Abteilungskommandant Martin Huber (2. v. l.) und Eberhard Brüstle sowie Jugendfeuerwehrler Joshua Rzepka (rechts) suchen neue Kameraden. 
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Hornberg (pt). Die Personalprobleme rund um die Tagesverfügbarkeit treiben die hiesigen Wehren zunehmend um. Das gilt auch für die Hornberger Feuerwehr. Deren Kameraden erreichten nach Ausstrahlung der Sendung "Zur Sache Baden-Württemberg" die unterschiedlichsten Reaktionen.

Grund genug, um ein weiteres Mal auf die Problematik aufmerksam zu machen und eine Quereinsteigeroffensive zu starten. Denn die Hornberger Wehr sucht neue Kameraden, die sich nicht nur in fortgeschrittenem Alter melden dürfen, sondern auch ausdrücklich weiblich sein können. Denn gerade die Frauen könnten bei Einsätzen mit ihrem oft feinen Gespür eine wertvolle Hilfe sein, ist die einhellige Meinung. Kommandant Thomas Stammel, der Hornberger Abteilungskommandant Martin Huber und Eberhard Brüstle vom Kommando hatten zum Pressegespräch eingeladen. Fakt ist, dass zwar die Jugendfeuerwehr derzeit blendend dasteht, aber die Anzahl der Jugendlichen, die Hornberg während und nach ihrer beruflichen Ausbildung erhalten bleiben, vermutlich sehr überschaubar sein wird. "Die Anzahl wird nicht ausreichen, um in den nächsten Jahren die Altersabgänge auszugleichen", ist das Kommando überzeugt.

Auch die Konkurrenzsituation zu Vereinen und anderen Institutionen mache zu schaffen, erläutert der Kommandant. Ideal wären daher Quereinsteiger. Diese durchlaufen die übliche Grundausbildung über acht Samstage inklusive der Ersten Hilfe. Dann folgt eine zweijährige kostenfreie Ausbildung in den Einheiten. Im Gegenzug gebe es einiges zurück: nämlich Kameradschaft und Zusammenhalt. Wer sich noch weiter ausbilden lassen möchte, könne dies beispielsweise als Atemschutzträger tun, was aber kein Muss sei. Ein weiteres nicht unerhebliches Problem sei es, Fahrer für die großen Fahrzeuge zu finden. Die Führerscheinausbildung werde komplett übernommen. Der mangelnden Fahrpraxis, wenn sich nicht gerade ein Berufskraftfahrer melde, werde im Anschluss mit regelmäßigen Fahrtrainings begegnet. Bleibe die Suche nach weiteren Kameraden erfolglos, werde es über kurz oder lang eine Pflichtfeuerwehr geben. Dann fehle aber oftmals die Motivation und es gehe eher darum, wie man sich drücken könne, erläutert Stammel.

Jeder sei daran gewohnt, im Brandfall die 112 zu wählen und so die Feuerwehr zu alarmieren, erklärten die Wehrmänner. Damit dies auch in Zukunft funktioniere, würden Bürger benötigt, die sich für ihre Mitmenschen engagieren. Und so lädt die Hornberger Feuerwehr alle Interessierten zum Reinschnuppern und Vorbeikommen ein. In jeder ungerade Kalenderwoche findet montags um 19.30 Uhr ein Übungsabend statt.

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