Lokale Wahrzeichen
Waren es Zuckerberge, die ihm den Namen gaben?

Das Zuckerbergschloss in Kappelrodeck | Foto: mak

Lokale Wahrzeichen Waren es die Quarz- und Glimmerteile in den Granitsteinen, die in der Sonne glitzerten wie Zuckerkristalle, der ursprünglich mit Schmuckwerk überladene Turm, der wie das Werk eines Zuckerbäckers aussah, oder die Zuckerberge, die vor der Schnapsbrennerei gelagert haben sollen, die dem Zuckerbergschloss in Kappelrodeck seinen Namen gaben?

Laufender Brunnen

Wohl eher nicht. Die Namensgebung ist deutlich weniger romantisch als das Schloss selbst: Sie rührt vom alten Flurnamen Zuckerberg her – dem altdeutschen Wort Zuge entlehnt, was so viel wie laufender Brunnen, der sein Wasser vom Berg herab erhält, bedeutet. Diesen Brunnen gibt es im Übrigen immer noch.

Das Schlösschen hat eine bewegte Geschichte: Der Steinbruch-Besitzer Julius Leuther ließ es im Jahr 1889 erbauen. 20 Jahre später ging es in den Besitz von Wilhelm Münter über, der die Parkanalgen neu gestalten ließ. In den 1920er- und 1930er-Jahren betrieb die Familie Münter eine erfolgreiche Schnapsbrennerei. Während der französischen Besetzung nach dem Zweiten Weltkrieg residierte Divisionsgeneral Dromard im Zuckerbergschloss, wo bis Juli 1947 auch das Kasino der französischen Streitkräfte untergebracht war. In den späten 60er-Jahren erwirbt die Gemeinde Kappelrodeck das Schloss mitsamt Parkgelände. Im Rahmen der Restaurierung des Gebäudes wurde der Turm, der in den Kriegsjahren aus Steuergründen abgerissen worden war, wieder errichtet. Heute wird das Zuckerbergschloss gastronomisch genutzt. DS

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