Restmüll im dünnen Plastikbeutel lockt Ratten an
Immer Ärger mit den gelben Säcken in Kehl

Befindet sich Essen in den gelben Säcken nimmt die Müllabfuhr sie nicht mit. Vor allen Dingen im Bereich des Marktplatzes gibt es dieses Problem. Hier muss dann der Kehler Betriebshof ausrücken. | Foto: Stadt Kehl
  • Befindet sich Essen in den gelben Säcken nimmt die Müllabfuhr sie nicht mit. Vor allen Dingen im Bereich des Marktplatzes gibt es dieses Problem. Hier muss dann der Kehler Betriebshof ausrücken.
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Kehl (st). Immer wieder Ärger mit zweckentfremdeten gelben Säcken in Kehl: Nach fast jedem Abfuhrtermin bleiben mit Restmüll befüllte Säcke zurück, deren Inhalt sich nach kurzer Zeit auf die Umgebung verteilt. Besonders schlimm sieht es häufig im Bereich Marktplatz/Schulstraße aus. Außerdem locken die Essensreste in den dünnen Säcken Ungeziefer und Ratten an.
 
„Im gesamten Stadtgebiet müssen wir immer wieder zu Sonderfahrten ausrücken, um falsch entsorgten Müll einzusammeln“, sagt Betriebshofmitarbeiter Reiner Fuchs. Hauptproblem seien vor allem mit Restmüll gefüllte gelbe Säcke, denn diese werden von dem dafür zuständigen Abfuhrdienst nicht mitgenommen. Oft liegen sie dann mehrere Tage lang auf den Bordsteinen – bis sie von den Mitarbeitern des Betriebshofes eingesammelt werden. „Zuständig für die Abfallwirtschaft ist eigentlich das Landratsamt“, erklärt Reiner Fuchs. Die vom Landkreis beauftragte Firma nehme allerdings nur das mit, was korrekt getrennt und an den richtigen Stellen abgelegt werde. „Die Leute nutzen die gelben Säcke, um ihren Restmüll loszuwerden“, weiß Reiner Fuchs, „und stellen sie dann einfach irgendwo ab.“

Besonders häufig sei das im Bereich des Marktplatzes an der Ecke Schulstraße der Fall, wo der Betriebshof am Mittwoch, 16. August, wieder nicht abgeholte gelbe Säcke einsammeln musste. Dort stehen regelmäßig mit Essensresten gefüllte gelbe Säcke, die nicht nur einen unangenehmen Geruch verbreiten, sondern mit der verderblichen Ware auch Ratten, Vögel und Katzen anlocken. Die Tiere reißen Löcher in die Säcke, um an die Essensreste heranzukommen – wodurch der Müll auf der Straße und dem Gehweg verteilt wird.

Drei ausgebildete Schädlingsbekämpfer beschäftige der Betriebshof derzeit, an jedem Tag sei einer von ihnen zwei bis dreimal im Einsatz, um in der Kanalisation Giftköder für Ratten auszulegen. „Zunächst haben wir dann zumindest punktuell Ruhe, aber spätestens nach drei bis vier Monaten geht es mit dem Rattenproblem wieder von vorne los“, erzählt Reiner Fuchs.

Die Verursacher des Problems sind nicht so leicht auszumachen: Manche Einwohner legten ihre gelben Säcke einfach anderen Bürgern vor die Tür, weiß Reiner Fuchs. Auch beim Sperrmüll stellten viele ihren Müll einfach beim Nachbarn ab – besonders dann, wenn sie genau wüssten, dass es sich um Dinge handle, die nicht mitgenommen würden.

Zweckentfremdet werden nach Aussagen von Reiner Fuchs häufig auch die für Hundekot vorgesehenen Tüten aus den inzwischen 20 im Stadtgebiet verteilten Spendern. Oft sei der Spender bereits eine Stunde nach der letzten Bestückung wieder leer. Ein anders Problem sei, dass viele die Spender zwar nutzten, die mit Hundekot gefüllten Tüten dann aber einfach in die Landschaft würfen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Kehl.

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