Sommerwirtschaft: Optronis GmbH fertigt Kameras für Spezialanwendungen

In diesem Raum werden die Kameras auf Herz und Nieren geprüft: Fiona Härtel und Geschäftsführer Patrick Summ.
  • In diesem Raum werden die Kameras auf Herz und Nieren geprüft: Fiona Härtel und Geschäftsführer Patrick Summ.
  • hochgeladen von dtp01 dtp01

Kehl. Das sichtbar machen, was dem menschlichen Auge sonst verborgen bleibt, ermöglichen die
Produkte von Optronis. Das Kehler Unternehmen ist erst im Juni von der
Honsell- in die Ludwigsstraße gezogen. „Es ist noch ungewohnt“, stellt
Geschäftführer Dr. Patrick Summ fest. „Wir haben jetzt eine große
Fläche, die Wege sind länger.“ Der unmittelbaren Nähe zur Grenze ist das
Unternehmen treu geblieben, der Standort im Kehler Hafen ist für Summ
ideal: „Wir haben Mitarbeiter aus Frankreich, die gerne die öffentlichen
Verkehrsmittel nutzen.“ Fachkräfte und Know-how-Träger, auf die das
Unternehmen weder verzichten will noch kann.

Es gibt zwei Produktgruppen bei Optronis – zum einen Streakkameras, die kurze
optische Pulse messen können. Sie werden weltweit in der
Grundlagenforschung eingesetzt. „Beispiele wären die Material- oder
Explosionsforschung“, erklärt Summ. In diesem Bereich ist das Kehler
Unternehmen voll ausgelastet, Nachfragen kommen in erster Linie aus dem
osteuropäischen und asiatischen Raum.

Das zweite Standbein bilden die Highspeedvideokameras. Hier werden nicht 25 Bilder pro
Sekunde aufgenommen, sondern bis zu 1000 und mehr Bilder. Die fertigen
Aufnahmen werden anschließend langsamer abgespielt. Damit kann man
schnelllaufende Prozesse sichtbar machen. „Das ist zum Beispiel für die
Fehlersuche in Fertigungsprozessen wie in der Elektronikproduktion
wichtig“, gibt Summ ein Beispiel. So kann überprüft werden, ob auch die
winzigsten Bauteile am richtigen Platz sitzen. Egal, für welche Art von
Kamera sich ein Kunde entscheidet, die Geräte sind Maßanfertigungen nach deren Vorgaben.

„Wir sind ein Spin-off einer französischen Forschungsgruppe“, erläutert Summ die Firmenhistorie. In den 80er Jahren wurden dort Streakkameras entwickelt, aus dem Vertrieb ging das Kehler
Unternehmen hervor. Nach anfänglich schwierigen Jahren befindet sich die
Firma auf stetem Wachstumskurs. „Wir haben seit 2004 fast immer
zweistellige Wachstumszahlen“, zeigt sich Summ zufrieden. Der Umsatz
2012 lag bei vier Millionen Euro, die Marke wird wohl auch 2013 wieder
erreicht. 17 Mitarbeiter sind bei Optronis beschäftigt, nach wie vor
bestehen gute Kontakte zur anderen Rheinseite. Kein Wunder,
Geschäftsführer Summ absolvierte selbst nach einem E-Technik-Studium in
Offenburg seine Assistenzzeit in Straßburg. In Kooperation mit der
dortigen Universität promovierte er in Elektrooptik.

Autor: Christina Großheim

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.