Anja Weith hat eine besondere Leidenschaft
Sie lässt ihrer Kreativität gerne freien Lauf

Anja Weith ist eine Frau, der es leicht fällt, Traditionelles mit neuen Ideen zu verbinden. Sie liebt alte Handarbeitstechniken wie Häkeln, setzt aber kreativ frische Ideen um. So entstehen auch Werke aus Wolle und Ton.  | Foto: Michael Bode
  • Anja Weith ist eine Frau, der es leicht fällt, Traditionelles mit neuen Ideen zu verbinden. Sie liebt alte Handarbeitstechniken wie Häkeln, setzt aber kreativ frische Ideen um. So entstehen auch Werke aus Wolle und Ton.
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  • hochgeladen von Rembert Graf Kerssenbrock

Oberharmersbach Seit Anfang des Jahres gibt es wieder einen Handarbeitskreis in Oberharmersbach. Einmal im Monat treffen sich alle, die Lust haben, in gemütlicher Runde gemeinsam zu sticken, stricken oder häkeln. Anja Weith hat zusammen mit dem Sozialen Netzwerk Oberharmersbach das Angebot zu neuem Leben erweckt.

"Es ist ein offener Treff", erzählt die Ehefrau des Oberharmersbacher Bürgermeisters Richard Weith. Als es darum ging, den Bürgersaal im frisch renovierten Rathaus mit Leben zu erfüllen, nahm sie die Herausforderung gerne an. "Ich liebe Handarbeiten", erzählt die 49-Jährige. Sie selbst hat vor einiger Zeit das Häkeln für sich entdeckt. Dabei geht es ihr auch um frische Ideen. "Ich möchte die Tradition mit Neuem verbinden", erklärt sie und stellt fest: "Wenn so ein Kreis funktionieren soll, dann muss es einen festen Ansprechpartner geben."

Weit weg von Omas Häkeldeckchen

Statt Spitzendeckchen und Topflappen fertigt die gebürtige Rottweilerin Amigurumi-Püppchen und Mandalas aus Wolle. "Der Häkeltrend Amigurumi kommt aus Japan", so Weith. Sie wurde durch Instagram auf die kleinen Figuren aufmerksam und hat sogar eine eigene entwickelt. "Ich habe mir das erste Schwarzwaldpüppchen ausgedacht. Die Anleitung hat allerdings ein Profi geschrieben", so Anja Weith. Ihre "Lilli" erfreut sich großer Beliebtheit. Eigentlich ist Anja Weith gelernte Behörden-Betriebsassistentin für Umweltberatung und Landschaftsplanung und schloss ihre Ausbildung in Freudenstadt als Jahrgangsbeste ab. "Damals war es nicht so einfach, eine Stelle zu finden", erinnert sie sich. Sie bewarb sich mit Erfolg um einen Studienplatz an der Hochschule Kehl. "Dort habe ich auch meinen Mann kennengelernt. Wir haben schnell entschieden, dass wir zusammengehören", verrät sie. Deshalb folgte sie ihm nach seinem Abschluss nach Böblingen: "Dort habe ich als Sekretärin an einem Gymnasium gearbeitet."

Doch schnell zog es das Paar zurück in die Ortenau: "Wir haben in Gengenbach geheiratet", so Anja Weith. Nach Geburt des ersten Kindes entschied sie sich für die Familie. "Das mag etwas altmodisch erscheinen, aber ich halte meinem Mann den Rücken frei", sagt sie selbstbewusst. Drei fast erwachsene Kinder hat das Paar. "Inzwischen habe ich wieder mehr Zeit für mich", so Weith.

Keine Angst davor, sich einzubringen

Ihr erstes ehrenamtliches Engagement fällt in die Gründungsphase der Familie. "Ich war im Elternbeirat in der Kita und der Schule tätig. Ich gründete damals eine Krabbelgruppe und habe mich in der musikalischen Früherziehung engagiert", denkt Anja Weith zurück. Sie brachte den Kleinen beim Musikverein Reichenbach die Flötentöne bei, denn sie spielt Block- und Altflöte sowie Klarinette. Noch heute gibt sie den Erstklässlern der Bläserjugend Berghaupten Unterricht. Im Pflegeheim in Fußbach freuen sich die Bewohner beim Mittwochsgottesdienst über ihre Begleitung.

In Kürze geht ein alter Wunsch von ihr in Erfüllung: "Wir waren immer fleißige Besucher des Vogtsbauernhofs", erzählt sie. Dabei war Anja Weith stets fasziniert von der Bollenhutmacherin, die dort ihre Kunst präsentierte. "Am 11. Juni darf ich in einer der Stuben des Vogtsbauernhofs selbst meine Handarbeiten präsentierten", sagt sie voller Vorfreude und ein klein wenig Staunen, dass dieser Traum in Erfüllung geht. Ich möchte die Tradition mit Neuem verbinden."

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