Oberkirch bekommt vorerst eine kleine Fußgängerzone

Zentrum der Oberkircher Fußgängerzone wird der historische Löwenbrunnen sein.  | Foto: HWP
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Oberkirch. 160 Zuhörer waren am Montag zur jüngsten Sitzung des Gemeinderats in die Oberkircher Erwin-Braun-Halle gekommen, um die Diskussion und Entscheidung über die
künftige Fußgängerzone zu verfolgen. Der Rat sprach sich für die „kleine
Lösung“ über 120 Meter aus, allerdings mit der Option einer Ausweitung
auf die Länge der gesamten Hauptstraße – vom Hotel „Obere Linde“ bis zur
Abzweigung der Kreisstraße nach Renchen. Über diese Option soll erst
dann entschieden werden, wenn man Erfahrungen mit den neuen
Verkehrsströmen hat, die sich durch die Einrichtung der autofreien Zone
im Stadtzentrum ergeben.

Zentrum der künftigen Fußgängerzone wird der historiche Löwenbrunnen werden, das Wahrzeichen der Stadt. Er wird
von seinem bisherigen Standort vor einer Apotheke vor das alte Rathaus
versetzt, also an seinen ursprünglichen Standort. Auch soll der Brunnen
nach historischen Vorlagen restauriert werden. Dieser Beschluss fiel
einstimmig. Kontrovers diskutiert wurde das Thema Bäume. Die Fraktion
der Grünen plädierte für Baumpflanzungen, die Mehrheit der Räte war
dagegen. Sie folgte hierin der Argumentation von Stadtplaner Hartmut
Holl aus Würzburg. Ihm zufolge seien Baumpflanzungen in Marktstädten
nicht üblich gewesen, selbst dann nicht, wenn erheblich mehr Platz zur
Verfügung stand als in Oberkirch. In Oberkirch würden die Sicht auf die
Fachwerkfassaden und das Platzangebot in der Fußgängerzone durch eine
Baumpflanzung eingeschränkt, so die Ansicht der meisten Ratsmitglieder.

Auch das „Lohbächle“, das historisch belegt einmal durch die Oberkircher
Hauptstraße floss, fand keine Mehrheit im Rat. Insbesondere der Stadtrat
und Historiker Hans Rudolf Zillgith plädierte dafür, das Bächle zu
reinstallieren und damit Oberkirch zugleich ein besonderes Merkmal zu
geben. Jedoch ohne Erfolg. Stattdessen wird es eine – zur Entwässerung
sowieso notwendige – Muldenrinne geben. Sie soll in Erinnerung an das
einstige „Lohbächle“ angelegt werden, aber nicht ständig Wasser führen.
Abgelehnt wurde im Gremium auch die Wasserspiele in der Fußgängerzone,
gleichfalls aus Platzgründen. Die Räte halten den Marktplatz für
geeigneter, um eine solche Attraktion aufzunehmen. Auf die ursprünglich
vorgesehenen Poller zur Absperrung der Innenstadt wird verzichtet.

Mit dem Bau der Fußgängerzone wird im Frühjahr 2016 begonnen.
Oberbürgermeister Matthias Braun stellte klar, dass der Oberkircher
Einzelhandel spätestens zum Weihnachtsgeschäft 2017 eine Fußgängerzone
haben wird. Angestrebt wird die Eröffnung allerdings schon früher.
Möglichweise werden die Besucher der Oberkircher Fußgängerzone dann auch
freies WLAN nutzen können. Die mögliche Bereitstellung soll noch geprüft werden.

Autor: kfl

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