Nachhaltige Kooperation
BurdaDruck liefert Abwärme fürs Fernwärmenetz

BurdaDruck-Geschäftsführer Heiko Engelhard (v. l.), Christian Linz, Projektleiter Wärmeversorgung, Oberbürgermeister Marco Steffens, Wärmeversorgung-Geschäftsführer Martin Wenz und Wolfgang Kienzle, Werkleiter BurdaDruck vor den Wärmepumpen | Foto: gro
  • BurdaDruck-Geschäftsführer Heiko Engelhard (v. l.), Christian Linz, Projektleiter Wärmeversorgung, Oberbürgermeister Marco Steffens, Wärmeversorgung-Geschäftsführer Martin Wenz und Wolfgang Kienzle, Werkleiter BurdaDruck vor den Wärmepumpen
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Offenburg (gro) Das Fernwärmenetz in Offenburg wächst: Das gilt für die Zahl der Kunden der Wärmeversorgung Offenburg, aber auch für das Leitungsnetz. Die Fernwärme entsteht an unterschiedlichen Orten: mittels Blockheizkraftwerken im Kreuzschlag, der Konrad-Adenauer-Schule, der Heizzentrale des E-Werk Mittelbadens oder dem Paul-Gerhardt-Werk, mittels einer Gasturbine der BurdaDruck GmbH am Standort in der Hauptstraße oder durch Wärmepumpentechnik im Gesundheits- und Servicezentrum am Kronenplatz. 

Seit Ende Dezember wird nun "unvermeidbare Abwärme" von BurdaDruck am Standort in der Gutenbergstraße eingespeist. Durch die Druckerei entsteht Abwärme von rund 18.000 Megawattstunden im Jahr. Damit können rund 1.200 Haushalte mit Fernwärme versorgt werden. Zustande kam die Zusammenarbeit zwischen der Wärmeversorgung und der Druckerei während des Wartens auf den Zug. Martin Wenz, Geschäftsführer Wärmeversorgung Offenburg, und Heiko Engelhardt, Geschäftsführer BurdaDruck, kennen sich durch den Sport, kamen ins Gespräch und entwickelten die Idee. Für beide eine Win-Win-Situation: Bislang verpuffte die Abwärme der Druckerei, nun wird sie sinnvoll genutzt. Die Wärmeversorgung Offenburg kann dank der Zusammenarbeit das Fernwärmenetz im Offenburger Nordosten weiter ausbauen. 

Klimaneutralität

In der Druckerei in der Gutenbergstraße wird der Strom für die Produktion mittels Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Die Abwärme, die aus den unterschiedlichen Prozessen entsteht, wird nun genutzt, um mit Hilfe von Wärmpumpen Wasser auf 80 Grad Celsius zu erhitzen, das ins Fernwärmenetz eingespeist wird. Oberbürgermeister Marco Steffens nannte das Projekt einen wichtigen Beitrag für die Klimaneutralität, die die Stadt bis 2040 anstrebe. Heiko Engelhardt schilderte, dass das Haus Burda mit Vorurteilen in puncto Nachhaltigkeit gegenüber Druckerzeugnissen zu kämpfen habe. "Unser Papier wird nicht aus Bäumen aus dem Regenwald gemacht, sondern aus zertifizietem Holz aus Europa. Es handelt sich um Holz- und Sägewerkreste. Wir haben einen Recyclingprozess. Für die Produktion verbrauchen wir Energie, aber wir sind zertifiziert und legen die Zahlen offen. Unsere CO2-Bilanz verbessert sich weiter, da wir die Abwärme nun ins Fernwärmenetzt einspeisen."

Bislang werde Fernwärme durch Gas hergestellt, schilderte Stefan Böhler, Prokurist der Wärmeversorgung Offenburg. Auch wenn diese Turbinen erneuert würden und künftig auch mit Wasserstoff betrieben werden könnte, stelle die Partnerschaft mit BurdaDruck einen Meilenstein dar. Denn 40 Prozent des Netzes würden nun mit regenerativer Energie aus Abwärme versorgt werden. "Das hilft bei der Akzeptanz der Fernwärme", so Böhler. 

Für den Einbau der Wärmepumpen waren erhebliche bauliche Veränderungen am Gebäude von BurdaDruck nötig. So wurden nicht nur zusätzliche Decken eingebaut, das Dach musste für den Einbau der beiden Wärmepumpen geöffnet werden. Der Bau der Anlage mit den entsprechenden Leitungen wurde während des Betriebes vorgenommen. 50 Prozent der entstandenen Investitionskosten wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

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