Gabbert und Wittkowski
Präfekt von Grand-Est zu Gast in Freiburg

- Antrittsbesuch: Regierungspräsident Carsten Gabbert (links) hat den Präfekten Jacques Witkowski in Freiburg empfangen.
- Foto: Regierungspräsidium Freiburg
- hochgeladen von Christina Großheim
Freiburg/Ortenau (st) Die grenzüberschreitende Bürgerberatung weiterentwickeln und die Zusammenarbeit der Verwaltung am Oberrhein stärken: Dafür wollen sich Regierungspräsident Carsten Gabbert und Jacques Witkowski, Präfekt der Region Grand Est und des Departements Bas-Rhin, laut Pressemitteilung gemeinsam einsetzen. Das ist das Ergebnis des Antrittsbesuchs, den Präfekt Witkowski am Montag, 5 Mai, im Regierungspräsidium Freiburg absolvierte. Er hatte im Oktober 2024 die Nachfolge von Josiane Chevalier angetreten.
„Angesichts der politischen Verunsicherung in Europa und weltweit müssen wir die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland umso intensiver pflegen“, betonte Regierungspräsident Gabbert. „Es ist die lokale, bürgernahe Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Lebensraum, durch die das europäische Projekt voranschreitet und von unseren Mitbürgern geschätzt wird“, so Präfekt Witkowski.
Positive Zwischenbilanz
Gabbert zog eine positive Zwischenbilanz des Projekts „Infobest 4.0/Service-Zentrum Oberrhein“: „Der Bedarf an Beratungsangeboten zu grenzüberschreitenden Fragen in der Bevölkerung steigt stetig – sei es auf dem Gebiet von Sozialleistungen oder bei Kfz-Angelegenheiten. Mit der trinationalen Infobest-Initiative richten wir derzeit den Service unserer vier bestehenden Beratungsstellen auf die zunehmende Digitalisierung der Behörden aus.“ Von deutschen und französischen Behörden geschultes Personal hilft Ratsuchenden in den Infobesten Lauterbourg, Kehl/Strasbourg, Vogelgrun/Breisach und Village-Neuf (Palmrain) gezielt, mehrsprachig und kostenlos beim Ausfüllen ihrer grenzüberschreitenden Anträge. Das Projektteam arbeitet außerdem an einem Online-Tool, das Grenzgängerinnen und Grenzgängern künftig Antworten auf häufig gestellte Fragen gibt.
Gabbert und Witkowski betonten auch die Bedeutung der weiteren grenzüberschreitenden Einrichtungen am Oberrhein, darunter das Sekretariat der Oberrheinkonferenz und das Euro-Institut in der Villa Rehfus in Kehl, die deutsch-französische Wasserschutzpolizei oder auch das Zentrum für europäischen Verbraucherschutz. „Wir haben hier in direkter Nachbarschaft der Europahauptstadt Straßburg gewachsene Strukturen, die für die deutsch-französischen Zusammenarbeit und für Europa einmalig und unverzichtbar sind“, so Gabbert.
Präfekt Witkowski erklärte, er wolle die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich des Katastrophenschutzes noch weiter ausbauen, sei es bei Überschwemmungen oder bei der Bekämpfung von Waldbränden. „Die Experten müssen einander kennenlernen, sich über die angewandten Techniken austauschen und ihre Einsatzmittel zusammenlegen“.
Hintergrundinformation
Das Regierungspräsidium Freiburg hat die Besonderheit einer eigenen Stabsstelle für grenzüberschreitende Zusammenarbeit (SGZE). Diese ist dem Freiburger Regierungspräsidenten unmittelbar zugeordnet und begleitet im Auftrag des Landes Baden-Württemberg die Zusammenarbeit mit Frankreich und der Schweiz aus nächster Nähe.
Auch die Präfektur Grand Est in Straßburg, räumlich angrenzend an drei deutsche Bundesländer, verfügt über eine grenzüberschreitende Abteilung sowie einen diplomatischen Berater mit Rang eines Botschafters, der dem Regionalpräfekten zugeordnet ist.
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.