Fotokünstler im Multimedia-Zeitalter
Den Moment mit der Kamera festhalten

Fotografie 2018: Gerade auf den Auslöser gerückt und schon kann man das Bild im Internet für jeden sichtbar machen. | Foto: Frank König/visiris
  • Fotografie 2018: Gerade auf den Auslöser gerückt und schon kann man das Bild im Internet für jeden sichtbar machen.
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Ortenau (fk). Im digitalen Zeitalter verbreiten sich Medien rascher als je zuvor. Dabei sind es gerade Fotografien, die unsere Aufmerksamkeit in einem einzigen Augenblick gewinnen. Betrachtete man Fotos Mitte der Neunziger noch in Bänden, eingerahmt an Wänden oder in Ausstellungen, konsumiert man sie heute quasi im vorbeiscrollen auf der Timeline. Die lokalen Fotokünstler Niklas Spether (28), Andreas Scheidecker alias Pixxl-rocker (47) und Manuel Glaser (35) alias Manugrafie sprachen mit uns über ihre gemeinsame Leidenschaft, ihren Umgang mit den sozialen Medien und die Ortenau als die Heimatstätte ihrer Kunst.

Niklas Spether, Sohn des Journalisten Roland Spether, machte seine ersten fotografischen Gehversuche vor circa zwei Jahren mithilfe von Youtube-Tutorials: „Ich habe gesehen, wie genial die Fotografie eigentlich sein kann und war sofort fasziniert. Also habe ich mir eine von den Kameras meines Vaters geschnappt und bin raus zum Fotografieren.“ Auf die Frage, was ihn besonders an unserer Region reize, antwortet der Acherner: „Die Wälder mit ihren Bachläufen und Wasserfällen, die Vielfalt der Region und die Menschlichkeit, die hier oft gelebt wird, klingen für Außenstehende wie ein Märchen.“ Die sozialen Medien sieht Spether als nützliches Tool, um „in sehr kurzer Zeit mit geringem Aufwand eine große Reichweite“ für seine Kunst zu generieren. Natürlich hat Spether, der sich neben Landschaftsaufnahmen und Luftbildern seit neustem auch mit Portraitfotografie befasst, seine eigene Homepage – www.black-forest-copter.de.

Andreas Scheidecker wiederum übt sich bereits seit zehn Jahren in der Fotokunst und konzentriert sich dabei hauptsächlich auf das Metier der Aktfotografie: „Immer mehr stand der Mensch im Mittelpunkt meiner Arbeiten mit der Kamera.“ Weiter erklärt Scheidecker: „Mein Ziel war es aber schon immer, nicht den nackten Körper in den Vordergrund zu stellen, sondern den Mensch als solchen. Da dies die Königsdisziplin ist, war ich mir immer bewusst über mein Handeln.“ Auch wenn Scheidecker durchaus um die Wichtigkeit der sozialen Netzwerke im Hinblick auf Neukunden und der Verbreitung seiner Kunst weiß, misst er ihnen keine allzu große Bedeutung zu: „Im echten Leben lässt man schöne Fotos ausdrucken und hängt sie auf. Das kann kein Facebook und Co. Ein Bild auf Papier an der Wand oder in einem Buch ist immer noch meine schönste Art und Weise ein Foto anzuschauen.“ Abschließend verrät der Gamshurster: „Wenn ein Brautpaar die Bilder der Hochzeit in den Händen hält und ich Tränen in den Augen sehe, dann geht es mir gut. Das ist mein Ziel: Menschen mit meinen Fotos zu berühren, sie zu faszinieren – immer wieder.“ Interessierte dürfen seine Fotos auf www.pixxlrocker.de betrachten.

Knapp 6.000 Follower bei Facebook sehen regelmäßig die Landschaftsaufnahmen des Acherners Manuel Glaser, der sich nunmehr seit fünf Jahren im Umgang mit der Kamera übt. „Meine Heimat, die Ortenau sowie die umliegenden Regionen sind für mich eine richtig tolle und vor allem abwechslungsreiche Gegend zum Fotografieren. Insbesondere natürlich der Schwarzwald. Hier kann man mit kurzen Wegen eine große Vielfalt an unterschiedlichsten Motive entdecken. Ob beim Sonnenuntergang am Rhein, nachts unterm Sternenhimmel im Schwarzwald oder einfach Streetfotografie in der nächsten Stadt.“ Auch für ihn sind die sozialen Netzwerke von Wichtigkeit und motivieren ihn sogar „zu den unmöglichsten Uhrzeiten auf Fototour zu gehen.“ Interessant: Bei zahlreichen Fotos Glasers handelt es sich um Langzeitbelichtungen bei Nacht. Abschließend erklärt Glaser: „Fotografie ist für mich, viel auszuprobieren und neues zu entdecken. Auch wenn man schon zig Mal am gleichen Ort war, und meint alles gesehen zu haben, entdeckt man doch immer wieder eine neue interessante Perspektive.“ Wer mehr über ihn und seine Fotos erfahren möchte, kann dies online unter www.manugrafie.net tun.

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