Breitband Ortenau übernimmt
Schnelles Internet in Ottenhöfen kommt
- Grünes Licht für geförderten Breitbandausbau in ganz Ottenhöfen im Schwarzwald
- Foto: Symbolfoto: Pascal Oertel
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Ottenhöfen (st) Die Gemeinde Ottenhöfen im Schwarzwald profitiert vollumfänglich vom staatlich geförderten Glasfaserausbau: Der Gemeinderat hat beschlossen, alle unterversorgten Adressen im Ort – und damit flächendeckend alle Gebäude – durch die Breitband Ortenau GmbH & Co. KG erschließen zu lassen. Damit folgt die Kommune dem Vorschlag der Breitband Ortenau, den bestehenden Förderbescheid entsprechend anzupassen, schreibt die Breitband Ortenau GmbH in einer Pressemitteilung. Grund für die Neuausrichtung ist der Rückzug des Telekommunikationsunternehmens Unsere Grüne Glasfaser (UGG), das im Markterkundungsverfahren 2025 keine Ausbauverpflichtung mehr abgegeben hat.
Geplant ist der Anschluss aller insgesamt 898 unterversorgter Gebäude, die aktuell weniger als 250 Megabit pro Sekunde erreichen. Die Investitionskosten für den Vollausbau belaufen sich auf rund 8,98 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt 1,04 Millionen Euro – rund zehn Prozent der förderfähigen Kosten. Der Rest wird zu 60 Prozent durch Mittel des Bundes und zu 30 Prozent durch Mittel des Landes Baden-Württemberg gedeckt. Für Eigentümer ist der Glasfaseranschluss im Rahmen des geförderten Ausbaus kostenfrei.
„Mit dem nun beschlossenen Vollausbau hat der Gemeinderat ein starkes Zeichen für die Zukunftsfähigkeit von Ottenhöfen im Schwarzwald gesetzt“, sagt Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. „Eine flächendeckende digitale Infrastruktur ist ein zentraler Standortfaktor – für Besucher, Betriebe und natürlich für die Bürger.“
Erste Ausbauphase auf Zielgeraden
Die erste Phase des staatlich geförderten Ausbaus in Ottenhöfen im Schwarzwald befindet sich derweil schon auf der Zielgeraden: Bei insgesamt 130 Adressen im Ausbaugebiet Wolfersbach-Unterwasser sowie zwei zentralen Einrichtungen – der Erwin-Schweizer-Schule und der örtlichen Klinik – werden bis Ende dieses Jahres die technischen Voraussetzungen für einen Glasfaseranschluss geschaffen. Die Gesamtinvestitionskosten betragen in dieser Phase rund 4,63 Millionen Euro.
Bereits abgeschlossen ist die Netzanbindung über Lautenbach; auch die sogenannten Points of Presence (PoPs) – also die zentralen Netzknotenpunkte – wurden schon an die künftige Netzbetreiberin Vodafone übergeben. In Phase 2 wird außerdem eine zweite, redundante Glasfaserleitung aus Richtung Achern über Kappelrodeck errichtet. Die dafür nötigen Leerrohre werden aktuell im Rahmen anderer Bauarbeiten von der Firma Meridiam auf Kappelrodecker Gemarkung mitverlegt.
Die Netzplanungen für den nun beschlossenen Vollausbau befinden sich bereits in der Umsetzung. Aktuell läuft das Ausschreibungsverfahren für den künftigen Netzbetreiber, das voraussichtlich bis Anfang 2026 abgeschlossen sein wird. Sobald der Netzbetreiber feststeht, wird es im Frühjahr 2026 eine Bürgerveranstaltung geben. Im Anschluss daran erfolgt die Vergabe der Tiefbauarbeiten. Der Baustart ist für das Jahr 2027 vorgesehen, die Inbetriebnahme des Glasfasernetzes im Laufe des Jahres 2028.
„Mit der Entscheidung zum flächendeckenden, geförderten Vollausbau erreichen wir, dass die Netzplanung, die Durchführung der Arbeiten und das Eigentum in unseren Händen verbleibt“, so Bürgermeister Hans-Jürgen Decker. „Dies ist – in Zusammenarbeit mit der Breitband Ortenau GmbH – für unser Mühlendorf von großem Vorteil.“
Im Rahmen der von 2020 bis Ende 2025 laufenden Phase 1 und 1a des geförderten Ausbaus werden ortenauweit etwa 2.200 Gebäude mit Glasfaser versorgt, während in der von 2022 bis Ende 2027 laufenden Phase 2 weitere 2.200 Gebäude in schwierigen Außenlagen erreicht werden sollen. In den Phasen 3 und 4 werden etwa 5.000 Gebäude erschlossen. Schließlich sollen noch einmal rund 14.900 weitere Gebäude im Landkreis Anschluss an das Turbo-Internet bekommen. Auch der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau ist in der Ortenau bereits in vollem Gange. Durch die Kombination aus gefördertem und eigenwirtschaftlichem Ausbau soll bis 2027 eine Glasfaserquote von 70 Prozent erreicht sein.







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