Europa-Park-Chef Jürgen Mack feierte seinen 60. Geburtstag
"Mir ist es wichtig, die Atmosphäre zu spüren"

Jürgen Mack ist der "Innenminister" des Europa-Parks. Er wurde nun 60. | Foto: Michael Bode
  • Jürgen Mack ist der "Innenminister" des Europa-Parks. Er wurde nun 60.
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Rust (ds). "Ich merke, dass ich richtig unzufrieden werde, wenn ich ein paar Tage nicht im Park war", sagt Jürgen Mack, der vor wenigen Tagen seinen 60. Geburtstag feiern konnte. Zusammen mit seinem Bruder Roland und den Neffen Michael und Thomas ist er das Gesicht des Europa-Parks in Rust. In der Geschäftsführung verantwortet Jürgen Mack den Bereich Finanzen, Controlling, Personal und Shopping. "Man nennt mich auch gern den Innenminister", erzählt er schmunzelnd. Wann immer es ihm möglich ist, legt er den Weg von zu Hause ins Büro zu Fuß zurück. Wirklich weit hat er es nicht, denn Jürgen Mack hat wohl den schönsten Wohnsitz in Rust: Zusammen mit seiner Familie lebt er direkt am Park im denkmalgeschützten Schloss Balthasar.
"Mir ist es wichtig, die Atmosphäre im Park zu spüren", betont Mack. Er liebt es zu sehen, wie gut gelaunt die Besucher sind und die Kinder lachen. "Es hilft mir sehr, wenn die Menschen im Park sich freuen", so Mack, der einräumt, dass auch im Europa-Park nicht immer alles eitel Sonnenschein ist. "Das haben wir ja erst erleben müssen", spricht er den Großbrand Ende Mai an. Dabei ist ihm anzusehen, dass der Schock noch immer tief sitzt. Schnell kommt er wieder zurück zum Thema: "Wenn ich durch den Park gehe, dann ist das auch immer mit einer Art Qualitätskontrolle verbunden." Jürgen Mack ist sich dabei nicht zu schade, selbst auf dem Boden rumliegenden Müll einzusammeln. "Das ist eine Familienphilosophie, schon unserem Vater war Sauberkeit in der Werkstatt sehr wichtig", erzählt der Vater von zwei Kindern.

Aufgewachsen sind Jürgen Mack und sein neun Jahre älterer Bruder Roland in Waldkirch. Ihr Vater Franz führte die schon 1780 gegründete Heinrich Mack GmbH & Co. KG – heute Mack Rides. Bereits seit den 20er-Jahren baute man Fahrgeschäfte für Jahrmärkte. "Wir waren immer gern die Testpiloten", erinnert sich Jürgen Mack, der so schon früh Kontakt mit Schaustellern und Freizeitparks hatte.

Freizeitpark-Geschäft von der Pike auf gelernt

Als zweites Standbein eröffnete die Familie 1975 den Europa-Park. Zwei Jahre später machte Jürgen Mack sein Abitur und entschied sich für ein Wirtschaftsingenieurs-Studium in Karlsruhe. "Ich habe damals viel gejobbt im Park und habe fast alles gemacht", erzählt er. Er war der Springer im Park, löste Mitarbeiter in ihren Pausen ab: "Als ich dann meinen Führerschein hatte, bin ich besonders gern mit der Panorama-Eisenbahn gefahren." Nach seinem Studium absolvierte Mack Praktika in Freizeitparks in den USA und lernte dort von der Pike auf alles kennen – von der Wartung der Fahrgeschäfte bis hin zur Organisation. Nach seiner Rückkehr stieg er 1986 auch in die Geschäftsführung ein. Etliche Jahre hat Jürgen Mack den Show-Bereich des Parks verantwortet, bis er die Verantwortung 2005 an seinen Neffen Michael übergab. Seit rund 15 Jahren engagiert er sich verstärkt im organisatorischen Bereich und der Personalentwicklung. "Investitionen und Design beispielsweise sprechen wir aber schon immer gemeinsam in der Familie ab", betont er. 2014 gab sich die Familie eine eigene Verfassung: "Wir haben mit der nächsten Generation festgelegt, wie es weiter gehen soll, wie die Rollen verteilt sind und wie wir mit Konflikten umgehen", erläutert Jürgen Mack, dessen Sohn und Tochter einmal selbst einsteigen wollen. "So fühlt man sich sicher, ich kann das nur jedem Familienunternehmer raten."

Jürgen Mack ist ein Familienmensch. Nie hat er bereut, dass Geschäft und Privatleben räumlich so nah beieinander liegen. "Ich habe es sehr genossen, meine Kinder aufwachsen zu sehen", betont er. Gemeinsame Mittagessen sind heute noch an der Tagesordung. "Das ist mein Ausgleich", stellt er fest. Trotz aller geschäftlicher Aufgaben findet Jürgen Mack immer die Zeit, Freunde spontan zum Grillen zu treffen oder mit seinem Sohn zusammen den SC Freiburg anzufeuern. In den Urlaub fährt er vor allem seiner Frau Mauritia zuliebe: "Sie mag die Wärme und das Meer. Wenn ich sage, dass wir im Park ja immer irgendwie Urlaub haben, mag sie das nicht so gern hören", plaudert er aus dem Nähkästchen und schmunzelt dabei. Die Dolomiten im Winter und die oberitalienischen Seen im Sommer haben es ihm trotzdem angetan: "Das ist fast wie eine zweite Heimat."

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