Schüler*innen der MFS in der Hammerschmiede
Wie haben eigentlich unsere Urgroßeltern produziert?

Die Schmiede
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Wie haben sie ihren Alltag erlebt? Wieviel Zeit benötigten sie wohl für die tägliche Arbeit?
Diese und ähnliche Fragen zum Leben ihrer Vorfahren beschäftigten die Schülerinnen und Schüler, die am vergangenen Dienstagmorgen, dem 23. Mai 2023, das museumspädagogische Angebot des Schwarzwaldvereins Reichenbach nutzten und sich durch die Hammerschmiede in Lahr-Reichenbach führen ließen. Das Angebot richtet sich grundsätzlich an Schulklassen aller Schularten und soll Einblicke in die Lebenswelt vor mehr als 100 Jahren geben.

Die etwa 17-jährigen Schülerinnen und Schüler der berufsvorbereitenden Einrichtung - kurz BVE - an der Maria-Furtwängler-Schule Lahr erhielten Einblicke in einige Handwerke aus vorindustrieller Zeit. Ansprechpartner und Leiter der Museumsarbeit in Lahr-Reichenbach war Edgar Baßler, im Vorstand des Schwarzwaldvereins, der zusammen mit seiner Frau Traudl Denzinger zum Mitmachen, Staunen und Ausprobieren einlud.

Im Erdgeschoss des alten Gebäudes an der Schutter ist die Hammerschmiede noch vollständig und sorgfältig mit originalen Geräten und Werkzeugen eingerichtet. Das Wasserrad wurde eigens für die Besichtigung in Gang gesetzt, um die Kraft vorzuführen, mit der in früheren Zeiten der Schmiedehammer zur Bearbeitung von glühendem Eisen eingesetzt worden war. Neben diesem Handwerk werden in der Hammerschmiede Reichenbach im oberen Stockwerk, dem Heimatmuseum, noch andere Berufe anschaulich dargeboten: zum Beispiel das Handwerk des Schuhmachers, des Schindelmachers, des Gerbers, des Holzschuhmacher, des Kübelmacher oder des Landwirts, Tätigkeiten, die damals vorwiegend von Männern ausgeübt wurden.

Auch der Zigarrenherstellung ist im Museum ein Platz gewidmet: Die Herstellung von Zigarren, indem ausgewählte Tabakblätter mit der Hand mit viel Fingerspitzengefühl gerollt und geformt werden, war vor allem in den Riedgemeinden eine wichtige Einnahmequelle für die heimarbeitenden Frauen und Mütter. Dieses „Zubrot“ verdienten sie neben ihrer aufwändigen Arbeit in Haushalt und Familie, denn es gab im Haushalt weder Waschmaschine noch Kühlschrank und auch sonst keine Geräte mit elektrisch betriebenem Motor.

Zufrieden über das abwechslungsreiche Angebot außerhalb des schulischen Unterrichts und über das Gemeinschaftserlebnis nahmen die Schülerinnen und Schüler im angrenzenden Gastraum noch ihre Frühstücksvesper gemeinsam ein.

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