Herrenknecht AG
Bauma-Innovationspreis für Tunnelmodernisierung

Olivier Kraft (Leiter der Business Unit Traffic Tunnelling bei Herrenknecht) (v. l.), Martin-Devid Herrenknecht (als Mitglied des Vorstands verantwortlich für das Ressort Mining und die Bereiche Produktion, Beschaffung und Logistik), Dr. Ulf Kirsten (Head of Machine Technology operational bei PORR), Projektmanager Volker Breuning, Dr. Thorsten Weiner (Technical Head Tunneling Division bei PORR) | Foto: Herrenknecht AG
  • Olivier Kraft (Leiter der Business Unit Traffic Tunnelling bei Herrenknecht) (v. l.), Martin-Devid Herrenknecht (als Mitglied des Vorstands verantwortlich für das Ressort Mining und die Bereiche Produktion, Beschaffung und Logistik), Dr. Ulf Kirsten (Head of Machine Technology operational bei PORR), Projektmanager Volker Breuning, Dr. Thorsten Weiner (Technical Head Tunneling Division bei PORR)
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München/Schwanau (st) Die Herrenknecht AG startet in die am Montag, 7. April beginnende Bauma 2025 mit einer begehrten Auszeichnung: Das Unternehmen erhält den bauma Innovationspreis 2025 in der Kategorie „Maschinentechnik“ für die Entwicklung des Tunnel Enlargement Systems (TES). Die Jury würdigt damit eine zukunftsweisende Lösung, die erstmals die substanzielle Erneuerung und Querschnittserweiterung bestehender Eisenbahntunnel unter Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs ermöglicht, teilt das Unternehmen mit.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der feierlichen Eröffnung der weltgrößten Messe für Bau-, Baustoff- und Bergbaumaschinen am Sonntag 6. April 2025, in München statt. Der Laudator Johann Sailer, geschäftsführender Gesellschafter von Geda, betonte: „Tunnelbautechnik fasziniert immer wieder – diese im Speziellen ermöglicht, alle Eisenbahntunnel sicher zu sanieren und auszuweiten, bei laufendem Bahnbetrieb.“

Zentrale Herausforderung

Mit dem TES greift Herrenknecht eine zentrale Herausforderung der europäischen Verkehrsinfrastruktur auf: Viele der rund 800 Eisenbahntunnel, die zwischen 1850 und 1910 in Deutschland, Österreich und der Schweiz gebaut wurden, sind noch in Betrieb – und müssen künftig umfassend modernisiert werden. Elektrifizierung, größere Spurweiten, moderne Sicherheitsstandards und steigende Verkehrsanforderungen erfordern eine Vergrößerung der Tunnelprofile – ohne den laufenden Zugbetrieb zu unterbrechen.

Martin-Devid Herrenknecht, Mitglied des Vorstands von Herrenknecht, anlässlich der Preisverleihung: „Mit dem TES setzen wir einen neuen Meilenstein im maschinellen Tunnelbau. Die Kombination aus Hochtechnologie, Sicherheit und Effizienz eröffnet neue Möglichkeiten, bestehende Verkehrswege unterbrechungsfrei und zukunftsfähig zu machen. Ich bin besonders stolz auf unser Team in Schwanau, das mit Erfahrung, Kreativität und Mut zur Innovation diese Technik zur Reife gebracht hat.“

Im laufenden Betrieb

Das von Herrenknecht entwickelte Tunnel Enlargement System (TES) ermöglicht es, die Tunnelerneuerung bei laufendem Bahnbetrieb durchzuführen. Zunächst werden die bestehenden Gleise demontiert und stattdessen ein Gleis in der Mitte der Bestandsröhre verlegt. Auf diesem Gleis läuft der Bahnverkehr während der gesamten Bauarbeiten sicher weiter. Das Tunnel Enlargement System (TES) bewegt sich während des Vortriebs schrittweise vorwärts. Gleichzeitig dient es als Schutzeinhausung und trennt die Bauarbeiten zuverlässig vom laufenden Bahnverkehr.

Der vordere Maschinenteil des TES sichert den Tunnel und die Bahngleise vor Verbruch und herabfallendem Gestein. Der Mittelteil trägt die hochentwickelte Ausbruch- und Sicherungstechnik und der hintere Maschinenteil dient zur Versorgung mit Energie, Druckluft und Baumaterialien. Seinen ersten großflächigen Einsatz hat das TES seit Januar 2024 bei der Erneuerung von zwei historischen Tunneln der Lahntalbahn nahe Limburg an der Lahn – dem 426 Meter langen Fachinger Tunnel und dem 732  Meter langen Cramberger Tunnel. Bei laufendem Bahnbetrieb wird dort der Tunnelquerschnitt um rund zwei Meter im Radius erweitert – auf Maße, die heutigen Neubauten entsprechen. „Die PORR hat mit dem TES den ersten Tunnel erfolgreich erweitert und wir freuen uns sehr, dass dies nun mit dem Innovationspreis gekrönt wurde“, unterstrich auch Dr.-Ing. Ulf Kirsten, Leiter Tunnel Maschinentechnik Operational Services bei PORR, Auftraggeber für die Projekte auf der Lahntalbahn. Die PORR hat das TES in Kooperation mit Herrenknecht für den branchenbekannten Preis eingereicht.

Das TES basiert auf jahrelanger Entwicklungsarbeit und wurde durch Erfahrungen aus früheren Einsätzen – unter anderem im spanischen Gaintxurizketa-Tunnel – kontinuierlich optimiert. Es bietet einen neuartigen Weg, wie bestehende Tunnel im Bestand wirtschaftlich, nachhaltig und betriebssicher für die nächsten Generationen ertüchtigt werden können.

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