Anschlussunterbringung in Wolfach ist bezugsfertig
18 Container stehen für bis zu 52 Neubürger an der Schiltacher Straße bereit

Die Wohncontainer stehen auf der Wiese beim Sportplatz. | Foto: cao
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Wolfach (cao). Die letzten Handgriffe sind getan. Seit dieser Woche können Geflüchtete in der Wohncontainer-Siedlung beim Sportplatz in Wolfach einziehen. 13 Wohncontainer, zwei Container mit sanitären Anlagen, ein Haushalts- sowie zwei Gemeinschaftscontainer stehen auf der Wiese hinter dem Sportplatz an der Schiltacher Straße bereit. Hier können bis zu 52 Menschen untergebracht werden. Wer kommen wird, entscheidet das Landratsamt.
Gabriele Schindler, Pressesprecherin vom Landratsamt Ortenaukreis erklärt, was eine Anschlussunterbringung voraussetzt. "Anerkannte Asylbewerber oder Menschen, die länger als 24 Monate in einer vorläufigen Unterkunft gelebt haben, werden einer Anschlussunterbringung der Städte und Gemeinden im betreffenden Landkreis zugewiesen". In Baden-Württemberg erfolge seit September 2016 die Verteilung der Flüchtlinge nach der sogenannten Wohnsitzauflage. "Ziel dieser Auflage ist es, die Bildung von Ghettos, etwa in Großstädten, zu verhindern, während in ländlichen Gegenden Wohnungen leer stehen", so Schindler. Gemäß der Wohnsitzauflage seien Zuwanderer verpflichtet, bis zu drei Jahren in der ihnen zugewiesenen Kommune zu verbleiben. Nur dort erhielten sie Sozialleistungen. "Ausgenommen davon sind Menschen in Arbeit oder Ausbildung". Die Wohnsitzauflage werde von den Ausländerbehörden des Landratsamts oder den großen Kreisstädten im Ortenaukreis verhängt. "Da dies in engerer Abstimmung erfolgt, hat sich an der bisher gültigen, gleichmäßigen Verteilung der Menschen nach einer Quote, die das Landratsamt nach der Bevölkerung, aber auch nach den Vorbelastungen der Städte und Gemeinden berechnet, nichts geändert", erklärt die Pressesprecherin.
Die 18 in Wolfach errichteten Container stammen ursprünglich allesamt aus Nordrach. Auf dem Areal des Sägewerks Spitzmüllers stand die kleine Containersiedlung, die der Kreis im März 2016 aufstellen ließ, als er wegen des großen Zustroms an Flüchtlingen bei der Erstunterbringung an seine Grenzen stieß. Trotz Vorkaufsrecht nahm Nordrach es nicht wahr, die Container zu behalten, nachdem sie zur Erstunterbringung nicht mehr benötigt wurden. Wolfach zeigte Interesse und erhielt den Zuschlag.
Aktuell leben 22 Geflüchtete in Wolfach, die privat oder in städtischen Gebäuden untergebracht sind. Michaela Bruß vom Hauptamt berichtet, dass die Integration und das Zusammenleben in Wolfach sehr gut laufen.
An die 100 Geflüchtete sollen bis Ende des Jahres 2017 in Anschlussunterbringungen in Wolfach einziehen, wann die ersten einziehen, ist derzeit noch nicht bekannt. Für den Kauf der Anlage an der Schiltacher Straße wurden samt Erschließungskosten, Montage und Invetar rund 300.000 Euro investiert. "Für die Stadt Wolfach ein enormer Aufwand", betont Bruß. Die Standortwahl bereitete im Vorfeld einiges an Kopfzerbrechen. So fielen unter anderem "Im Winkel" im Ortsteil Kirnbach weg und auch der Platz beim Bahnhof wurde nach langem Hin und Her verworfen. Weihermatte, Schmelzegrün und der Parkplatz beim Krankenhaus standen zwar noch zur Wahl, die Mehrheit des Gemeinderats sprach sich aber Ende April endgültig für die Wiese beim Sportplatz aus, nachdem die Firma Leipold Grünes Licht für das Areal gegeben hatte. Einziges Manko von Seiten des Unternehmens: Spätestens in vier Jahren müssen die Wohncontainer den Erweiterungsplänen von Leipold weichen.
Denn eigentlich waren an dem Standort Parkplätze geplant. Diese werden benötigt, da auf dem Leipold-Parkplatz zwischen Sportplatz und Unternehmen ein Neubau entstehen soll. Während nun die Container im unteren Bereich des Areals stehen, können im oberen Bereich hin zur Schiltacher Straße noch 26 Parkplätze entstehen.

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