Kirchstraße wird zur Einbahnstraße
Verkehrslösungen in Zell am Harmersbach beschlossen

Der Zeller Gemeinderat sprach sich für eine Einbahnstraßenregelung in der Kirchstraße aus.  | Foto: bos
  • Der Zeller Gemeinderat sprach sich für eine Einbahnstraßenregelung in der Kirchstraße aus.
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Zell a. H. (bos). Bis auf den letzten Platz war die Zeller Gemeinderatssitzung am Montag im Kulturzentrum Obere Fabrik gefüllt. Der Grund: Im Rahmen des Verkehrskonzeptes Zell 2030, das im kommenden Herbst vorgestellt werden soll, wurde die Kirchstraße teilweise für den Durchgangsverkehr gesperrt. Diese Testphase endet Mitte November. Über das weitere Vorgehen berieten die Räte am Montagabend.

"Es freut mich, dass heute so viele Bürger an der Gemeinderatssitzung teilnehmen. Das zeigt reges Interesse an guten Verkehrslösungen", konstatierte Zells Bürgermeister Günter Pfundstein gleich zu Beginn.

Bereits im Vorfeld der Sitzung hatten sich Gemeinderäte und Verwaltung mit einem Verkehrsexperten und der örtlichen Projektagentur über den neuesten Stand zur Kirchstraße informiert. Das neue Konzept soll in Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde möglichst nahtlos an die Testphase anschließen und unbefristet beantragt werden. Die von Bürgermeister Pfundstein vorgestellte Variante sieht für die Kirchstraße eine Einbahnstraßen-Regelung in Richtung Hauptstraße vor. Darüber hinaus sprach er sich gegen ein Linksabbiegen von und in die Hauptstraße aus. Die angrenzende Fabrikstraße und der Pfarrhofgraben sind von der Einbahnstraßenregelung nicht betroffen. "Wir stellen uns einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit einer Tempo-Zehn-Zone in Kirchstraße, Fabrikstraße und Pfarrhofgraben vor", erläuterte Pfundstein vor allem auch im Hinblick auf einen sicheren Schulweg für Kinder.
Zudem soll der Schulbusverkehr durch die Kirchstraße auch weiterhin entfallen. Wie hier eine endgültige Lösung aussieht, muss noch geprüft werden. Weiterhin sollen die Genehmigung von Schwerlastverkehr zur Belieferung der Geschäfte, das Parken zum Be- und Entladen sowie eine Außenbewirtung im Bereich Kirchstraße bestand haben. "Das Thema Kirchstraße hat die Gemüter bewegt, wie selten ein anderes", resümierte Gemeinderat Martin Teufel (Grüne Liste), der dem Vorschlag Pfundsteins im Wesentlichen folgte und eine geschlossene, verkehrsberuhigte Zone im Bereich Kirchstraße, Fabrikstraße, Pfarrhofgraben forderte.

Auch Ludwig Schütze (SPD) schloss sich mit seiner Fraktion im Wesentlichen dem Vorschlag der Verwaltung an und betonte, dass "ein sicherer Schulweg das höchste Ziel eines Gemeinderates sein muss."

"Es ist wichtig, auch die Bürger zu beteiligen", erklärte Hannes Grafmüller (CDU). Denn das Verkehrskonzept solle nicht nur vom Gemeinderat, sondern auch von den Bürgern getragen werden. Auch die Fraktion der Freien Wähler sprach sich für den Beschlussvorschlag aus. Allerdings sei die Kirchstraße nur Teil eines Verkehrskonzeptes, dem man sich im Gesamten unbedingt widmen sollte, gab Thomas Dreher zu bedenken. Mit sechs Gegenstimmen sprach sich der Gemeinderat letztlich für eine Einbahnstraßenregelung in der Kirchstraße aus. Vorbehaltlich einer Genehmigung durch die Straßenverkehrsbehörde wurden in der Folge für die Kirchstraße auch das Verbot von Schulbus- und Linksabbiegeverkehr in die Hauptstraße, das Anlegen von Kurzzeitparkplätzen, die Möglichkeit für Bewirtung im Außenbereich sowie Schwerlastverkehr zur Anlieferung und ein verkehrsberuhigter Bereich in allen drei Straßen einstimmig beschlossen.

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