Einführung vierter Reinigungsstufe an Kläranlage
Versuchsanlage in Betrieb

Von links nach rechts vor der Versuchsanlage: Bärbel Daub (IB Weber-Ingenieure GmbH), Ralf Volz (Stadt Achern), Christopher Fischer (Institut für Wasser und Gewässerentwicklung), Dr. Steffen Metzger (IB Weber-Ingenieure GmbH), Dr. Tobias Morck (Institut für Wasser und Gewässerentwicklung), Joachim Rösch (Klärmeister Stadt Achern), Oberbürgermeister Klaus Muttach | Foto: Stadt Achern
  • Von links nach rechts vor der Versuchsanlage: Bärbel Daub (IB Weber-Ingenieure GmbH), Ralf Volz (Stadt Achern), Christopher Fischer (Institut für Wasser und Gewässerentwicklung), Dr. Steffen Metzger (IB Weber-Ingenieure GmbH), Dr. Tobias Morck (Institut für Wasser und Gewässerentwicklung), Joachim Rösch (Klärmeister Stadt Achern), Oberbürgermeister Klaus Muttach
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Achern (st). Die technische Versuchsanlage zur Klärung der Einsatzgrenzen des Verfahrens zur Zudosierung von Pulveraktivkohle direkt in die Belebung einer Kläranlage wurde offiziell in Betrieb genommen. In einer Gemeinschaftsarbeit wurde vom Bauhof der Stadt Achern ein Wetterschutz errichtet, von der Universität Stuttgart die Versuchsanlage mit allen notwendigen Pumpen, Probenehmer und Becken aufgebaut und die Versuchsanlage vom Ingenieurbüro Weber zusammen mit dem Mitarbeitern der Kläranlage Achern in Betrieb genommen.

KIT übernimmt Koordination

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) übernimmt nun die Koordination der verschiedenen Versuchsanordnungen und die notwendigen Probenahmen. Die Auswertung der Probenahme erfolgt dabei bezüglich der Spurenstoffe in engem Kontakt mit dem Technologie Zentrum für Wasser (TZW) in Karlsruhe. Der laufende Betrieb der Anlage wird durch die Mitarbeiter der Kläranlage Achern sichergestellt. Durch die verschiedenen Versuche sollen belastbare Steuerungsparameter der zukünftig großtechnischen Umsetzung direkt mit dem Abwasser aus Achern ermittelt werden. Vor allem die Menge und die Art und Weise der Zudosierung der Pulveraktivkohle wird dabei eine große Rolle spielen.

Versuch über sechs Monate

Die Versuchsanlage wird nun für ein halbes Jahr an der Kläranlage Achern betrieben. Die einzelnen Versuchsreihen laufen dabei jeweils 14 Tage, in denen sich die Anlage auf die neuen Bedingungen einstellen wird. Im kleintechnischen Maßstab werden dabei die Bedingungen an der Kläranlage nachgebildet. Die Versuchsanlage ist zweistrassig aufgebaut. Das Abwasser wird, genauso wie es den Belebungsbecken an der Kläranlage zufließt, direkt in die Versuchsanlage eingeleitet und durchläuft dort auch einen anaeroben und einen belüfteten Teil bevor in der Nachklärung durch Absetzprozesse eine Trennung zwischen dem gereinigten Abwasser und den Belebtschlammflocken stattfindet. Hierbei werden die unterschiedlichen Zulaufkonzentrationen der Kläranlage zum Beispiel über den Tagesverlauf sowie bei Trockenwetter und Regenwetter direkt nachgebildet. Um die Versuchsergebnisse besser bewerten zu können, werden grundsätzlich zwei voneinander unabhängige Straßen betrieben. Während in einer Straße Pulveraktivkohle zu dosiert wird, bleibt in der anderen Straße nur der „normale“ Reinigungsprozess aufrecht erhalten. So kann die Wirksamkeit der Reduzierung der Spurenstoffe eins zu eins zwischen den Straßen verglichen werden.

Förderung über 145.000 Euro

Die Ergebnisse der Untersuchungen werden wissenschaftlichen ausgewertet und beurteilt. Sie fließen direkt in die spätere Steuerung der Kläranlage Achern ein und werden damit auch anderen Anlagen in ähnlicher Größe wichtige Erkenntnisse bei der Bewertung des gewählten Verfahrens liefern.Die Kosten für den Versuchsaufbau und die Betreuung werden vom Land Baden-Württemberg mit 145.500 Euro gefördert.

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