Ein Heim für die Wasserralle
Ökologische Aufwertung in Appenweier

Förster Hubert Huber (v. l.), Dietmar Brudsche vom Bauamt, Anja Lehmann vom ILN, Karl Lipp von Lipp, Landschaftspflege (im Bagger), und Bürgermeister Manuel Tabor am neuen Revier der Wasserralle | Foto: Gemeinde Appenweier
  • Förster Hubert Huber (v. l.), Dietmar Brudsche vom Bauamt, Anja Lehmann vom ILN, Karl Lipp von Lipp, Landschaftspflege (im Bagger), und Bürgermeister Manuel Tabor am neuen Revier der Wasserralle
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Appenweier (st). Im Rahmen des INTERREG-Projekts „Ramsar Biodiversität“ wird das Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz aus Bühl (ILN) in Zusammenarbeit mit der französischen Vogelschutzorganisation LPO ein Flachgewässer für die Ansiedlung der Wasserralle anlegen. INTERREG ist Teil der Struktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union. Seit mehr als 20 Jahren werden damit grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Regionen und Städten unterstützt, die das tägliche Leben beeinflussen, zum Beispiel im Verkehr, beim Arbeitsmarkt und im Umweltschutz. Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Regierungspräsidium Freiburg, für die Gemeinde Appenweier entstehen keine Kosten. Bis Mitte Dezember soll alles fertig sein. Das geplante Gewässer liegt im Vogelschutzgebiet Kammbachniederung und ist teilweise als Biotop ausgewiesen. Es soll etwa 250 Quadratmeter groß und knapp 80 Zentimeter tief werden.

Die Wasserralle (Rallus aquaticus) wird im Volksmund auch liebevoll „Schilfschwein“ genannt, denn ihr gesamtes Lautrepertoire erinnert eher an ein Schwein als an einen Wasservogel. Sie ist zwar in ganz Deutschland an kleinen Gewässern zu Hause, aber sehr heimlich und gut getarnt unterwegs. Der Vogel wird etwa 23 bis 28 Zentimeter groß und ist öfter zu hören als zu sehen. Wasserrallen sind etwa amselgroß und leicht birnenförmig. Ihre Oberseite ist olivbraun und schwarz gestreift, Flanken und Bauch sind schwarz-weiß gebändert. Gesicht und Unterseite sind schiefergrau. Auffällig an Wasserrallen ist vor allem der lange, rote Schnabel. Scheu und heimlich bewegen sie sich hauptsächlich in der dichten Ufervegetation und verständigen sich durch Rufe. Sie sind Meister des Versteckens. Im Winter kommen sie teils aus der schützenden Vegetation hervor. Bei Gefahr fliegen sie schnell auf, um gleich darauf im Dickicht wieder zu verschwinden. Sie fressen gerne Würmer, Insekten, Spinnen und gelegentlich auch kleine Fische, Frösche und Aas.

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