Lärm bleibt Dauerbrenner in Berghaupten
Thomas Marwein besucht BI

Der Landtagsabgeordnete der Grünen, Thomas Marwein (rechts in der Mitte) hört sich die Sorgen der BI "Pro Berghaupten" an. | Foto: Wahlkreisbüro Thomas Marwein
  • Der Landtagsabgeordnete der Grünen, Thomas Marwein (rechts in der Mitte) hört sich die Sorgen der BI "Pro Berghaupten" an.
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Berghaupten (st). Der Landtagsabgeordnete Thomas Marwein, der als lärmschutzpolitischer Sprecher der Fraktion Grüne ein großes Interesse am Thema mitbringt, möchte sich selbst ein Bild vom Anliegen der Bürgerinitiative "Pro Berghaupten" verschaffen. Die BI hat eigenständig Lärmmessungen an vier Stellen in Berghaupten vorgenommen und in einer Dokumentation veröffentlicht. David Zapf stellte die Ergebnisse in einer Präsentation vor.

Der Vortrag beinhaltete unter anderem wissenschaftlich fundierte Fakten wie zum Beispiel, dass drei Prozent aller Herzinfarkte nachweislich mit Lärmbelastung einhergehen. Auch Thomas Marwein schaltete sich an dieser Stelle ein und trug ein zustimmendes Argument bei: „Lärm ist die zweithäufigste Belastung nach Luftverschmutzung, der wir Menschen ausgesetzt sind.“ Als wesentliche Einflussfaktoren für die Lärmbelastung in Berghaupten nannte David Zapf folgende ermittelten Einflussfaktoren vor: Geschwindigkeitsüberschreitungen - insbesondere LKW -, Reflexionen der Gebäude des interkommunalen Gewerbegebiets Kinzigpark, Besonderheiten in der Topologie Berghauptens und ein deutlich gestiegenes Verkehrsaufkommen mit steigender Tendenz. Laut BI seien die Prognosezahlen der Verkehrsbelastung, die für den Ausbau der B33 zugrunde gelegt wurden, bereits überschritten. In Berghaupten kann die BI auf die Unterstützung von rund 450 Unterschriften von Befürwortern der Lärmschutzmaßnahmen der insgesamt 1.878 wahlberechtigten Bürgern zählen (Stand 2021).

Schnelleres Tempo - höherer CO2-Austoß

David Zapf hat zum Punkt der Geschwindigkeitsüberschreitungen ein besonderes Rechenbeispiel für den Grünen-Abgeordneten. „Der zusätzliche CO2-Ausstoß durch LKW bei Tempo 80 anstatt Tempo 60 beträgt rund 170 Tonnen – PKW sind da noch nicht eingerechnet. Um dies zu kompensieren, bräuchten wir einige Hektar zusätzlichen Wald.“, so die Rechnung von Zapf. Diese Erkenntnis beeindruckte natürlich den Grünen-Politiker, der viel von Klimaschutz hält. „Ich finde es wirklich ganz großartig wie Sie sich als Bürger einsetzen und mit welchem Engagement. Sie tun etwas für das Gemeinwohl und das ist toll“, lobt Marwein die sehr sachliche und gut aufbereitete Präsentation der BI. Am Ende steht der Wunsch nach verträglichen Verbesserungsmaßnahmen gegen den Lärm im Raum und die Hilflosigkeit, endlich Gehör zu finden. Einige Vorschläge dazu hatten die engagierten Bürgervertreter der BI auch schon parat. „Im Grunde ist uns alles lieb, was gegen den Lärm hilft. Auf hohe Kostenaufwendungen kommt es uns nicht an“ so Arnold Sälinger.

Man war sich einig, dass eine schnelle, unbürokratische und kostensparende Maßnahme, die Aufstellung von zusätzlicher Beschilderung zur Geschwindigkeitsbegrenzung sein könnte. Die BI habe auf eigene Faust nachgewiesen, dass sowohl PKW als auch LKW Tag täglich die Geschwindigkeiten auf der B33 im Abschnitt Berghaupten überschreiten. Thomas Marwein will sich für temporäre Geschwindigkeitsmessungen und Verkehrszählungen einsetzen, um aktuelle Zahlen zu erhalten.
Die Bürgerinitiative, die sich einst wegen der Lärmproblematik auf Grund der B33 gegründet hatte, sei längst nicht mehr die einzige Initiative in der Gemeinde. Auch innerorts, speziell auf der den Ort durchführenden Lindenstraße, teilen sich täglich Rad fahrende Schulkinder sowie Schwerlastverkehr den Straßenraum – hierbei sei nicht nur der Lärm, sondern auch die Verkehrssicherheit wichtige Anliegen.

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