Lärmschutzwände in Friesenheim
Bahn startet mit Bau am 20. September

Foto: Archiv

Friesenheim (st). Weniger Lärm, mehr Lebensqualität: Die Deutsche Bahn baut in Friesenheim zwei Lärmschutzwände mit einer Gesamtlänge von rund 480 Meter. Über das Lärmsanierungsprogramm des Bundes werden rund 1,1 Millionen Euro investiert.

Arbeiten am Tag und in der Nacht

Ab dem 20. September starten die nächtlichen Bauarbeiten auf der östlichen Seite der Bahnstrecke, die voraussichtlich bis Ende Oktober dauern werden. Im Anschluss beginnen die Bauarbeiten auf der westlichen Seite des Bahnhofs. Diese Arbeiten finden tagsüber statt und werden voraussichtlich bis Ende November dauern. Für die Fertigstellung der Lärmschutzwand auf der Westseite sind Anfang 2022 auch nächtliche Bauarbeiten erforderlich.

Während der Bauarbeiten kommen moderne, lärmgedämpfte Geräte zum Einsatz. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten erfolgt der Bau der Schallschutzwände teilweise unter Sperrung der Gleise in der Nacht. Die Deutsche Bahn bittet vorab alle betroffenen Anwohner um Verständnis für die mit den Arbeiten verbundenen Unannehmlichkeiten.

Verlauf der Wände

Die Lärmschutzwand östlich des Bahnhofs beginnt auf Höhe des Bahnhofsgebäudes und verläuft rund 260 Meter in südliche Richtung. Die Lärmschutzwand westlich des Bahnhofs beginnt nördlich der Parkplätze, auf Höhe der Laderampe und verläuft in südlicher Richtung bis zur Brücke der L118. Die Lärmschutzwände werden eine Höhe von drei Metern erreichen und aus hoch-schallabsorbierenden Leichtmetall-Elementen bestehen. Im Bereich des Bahnsteigs auf der Westseite wird die obere Hälfte mit transparenten Elementen ausgeführt.

Beide Schallschutzwände werden die Anwohner entlang der Bahnstrecke vom Lärm der vorbeifahrenden Züge entlasten. Auch weiter entfernt liegende Häuser und Wohnungen profitieren von der Wirkung der aktiven Schallschutzmaßnahme. Auch passive Lärmsanierungsmaßnahmen, wie der Einbau von Schallschutzfenstern oder -lüftern, sind geplant. Die Eigentümer der jeweiligen Gebäude werden vorab über Fördermöglichkeiten informiert.

Über die Lärmsanierung

Das Programm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes“ wird seit 1999 vom Bund gefördert. Damit wurde seinerzeit die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Über 1,7 Milliarden Euro wurden seither in die Lärmsanierung von über 2.000 Kilometern Schienenstrecke und rund 64.000 Wohneinheiten investiert. Allein im Jahr 2020 wurden über 75 Kilometer Schallschutzwände fertiggestellt und Mittel in Höhe von rund 146 Millionen Euro verbaut. Bis zum Jahr 2030 soll die Lärmsanierung mehr als die Hälfte aller Anwohner:innen an bestehenden Schienenwegen vom Lärm der vorbeifahrenden Züge entlasten.

Die Lärmsanierung ist eine freiwillige Leistung des Bundes. Gefördert werden Schallschutzwände sowie schalldichte Fenster und Lüfter in Gebäuden. In Einzelfällen werden auch Dämmungen von Außenfassaden und Dächern teilfinanziert. Da die Lärmsanierungsmaßnahmen eine Wertsteigerung des Objektes bedeuten, tragen die Eigentümer ein Viertel der Kosten.

Link zur Lärmsanierung

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