Neuanfang auf dem Hukla-Areal
Abriss auf städtischem Grundstück startet

Start der Abrissarbeiten auf dem Hukla-Areal: Andreas Bruder (v. l.), Leiter der Zentralen Verwaltung, Gottfried Moser, Berater Aliseo GmbH, Jan Hellfritz, Geschäftsführer Aliseo GmbH, Bürgermeister Thorsten Erny, Harald Lindner, Geschäftsführer Libare Holding, Axel Schwarz, Geschäfstführer Libare Holding, Daniel Single, Oberbauleiter Libare Holding | Foto: Stadt Gengenbach
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  • Start der Abrissarbeiten auf dem Hukla-Areal: Andreas Bruder (v. l.), Leiter der Zentralen Verwaltung, Gottfried Moser, Berater Aliseo GmbH, Jan Hellfritz, Geschäftsführer Aliseo GmbH, Bürgermeister Thorsten Erny, Harald Lindner, Geschäftsführer Libare Holding, Axel Schwarz, Geschäfstführer Libare Holding, Daniel Single, Oberbauleiter Libare Holding
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Gengenbach (st). Die Stadt Gengenbach hat fast 80.000 Quadratmeter des ehemaligen Areals der Firma Hukla am 31. Mai 2019 von der Libare Holding GmbH & Co. KG mit einer Abbruchverpflichtung gekauft.

Diese Rückbaumaßnahme starten jetzt, Ende Mai,  auf dem Grundstück der Stadt Gengenbach. Als Vorbereitung für die Abbrucharbeiten wurden bereits im Vorfeld die Versorgungsleitungen und die Brandmeldeanlage stillgelegt.
Es befinden sich mehrere Gebäude, Fabrikations- und Lagerhallen aus verschiedenen Bauabschnitten der vergangenen Jahrzehnte auf dem Areal, das Rückbauvolumen beträgt rund 500.000 Kubikmeter.

Gebäude in Rohbauzustand

Im weiteren Verlauf folgt die Entrümpelung, Entkernung und die Schadstoffsanierung mit der Beseitigung von Störstoffen für den maschinellen Rückbau. Das bedeutet, dass die Gebäudestruktur in den „Rohbauzustand“ zurückversetzt wird. Sämtliche Einbauten und Materialien werden sortenrein ausgebaut und für die Entsorgung vorbereitet. Sie werden in getrennten Fraktionen gesammelt und gemäß der Analytik der Entsorgung nach den gesetzlichen Vorgaben zugeführt.

Der maschinelle Rückbau wird ausschließlich mit hydraulischen Abbruchgeräten durchgeführt. Die eingesetzten Abbruchbagger sowie auch Großgeräte wie Longfront-Bagger verfügen über modernste Abbruchausrüstung und Anbaugeräte. Betonschere, Sortiergreifer und Pulverisierer kommen zum Einsatz. Die daraus resultierenden mineralischen Materialien werden vor Ort gebrochen und für die spätere Wiederverwendung gelagert.Der Rückbau erfolgt abschnittsweise parallel ab Bahnlinie in Richtung Leutkirchstraße.

Rücksichtnahme auf Nachbarn

Harald Linder, Geschäftsführer der Libare Holding GmbH & Co. KG, versichert, „dass auf die angrenzende Bebauung bei den Arbeiten insbesondere hinsichtlich Lärm- und Staubentwicklung selbstverständlich Rücksicht genommen wird. Es werden spezielle Arbeitsgeräte und Hilfsmittel mit geringen Schallemissionen verwendet.“ Die Firma Libare wendet ein lärm- und erschütterungsarmes Rückbauverfahren - einen selektiver Rückbau - an. Zusätzlich sind die Arbeitszeiten auf Montag bis Samstag von 7 bis 19  Uhr beschränkt. Der Staub wird durch Feuchthalten des Materials zum Beispiel mittels C-Strahlrohre oder gegebenenfalls Bedüsungsanlagen gebunden.

Eine besondere Herausforderung ist die Größe des Abbruchvolumens mit 500.000 Kubikmetern. Dies erfordert höchste Ansprüche in Bezug auf Planung, Organisation und Logistik sowie den Arbeitsschutz. Die Tochterfirma der Libare Holding GmbH & Co. KG, die Firma Libare Rückbau GmbH mit Sitz in Winterlingen hat für die Rückbauarbeiten einen Zeitraum von zwölf bis 14 Monaten vorgesehen. Durchschnittlich werden dafür etwa 30 Mitarbeiter vor Ort sein.
Seit über einem Jahrzehnt beschäftigt sich die Stadt Gengenbach mit der Revitalisierung des Hukla-Areals und strebt eine neue bauliche Nutzung an. Mit rundacht Hektar der Firma Aliseo und 9,6 Hektar der Stadt Gengenbach wird ein Gebiet größer als der Stadtkern überplant.

Entwicklungsmöglichkeit für die Stadt

Bürgermeister Thorsten Erny freut sich über den sichtbaren Neuanfang für das Hukla-Areal: „Die zentrale Lage des Areals bietet eine enorme Entwicklungsmöglichkeit für die Stadt. Die Stadtplanung sieht auf dem Areal sowohl Quartiere für die Wohnbebauung aber auch für Gewerbe- und Mischgebiete vor. Aber bei allem Optimismus und dem zügigen Voranschreiben wird eine Bebauung frühestens 2024 möglich sein“. Nach den Abrissarbeiten folgen die Erschließungsarbeiten und die Aufstellung des Bebauungsplanes.

Bürgermeister Thorsten Erny bedankt sich bei allen Partnern für die Kooperation, denn „es war ein hartes Ringen, um alle rechtlichen Fragen im Vorfeld zu klären. Aber gemeinsam schaffen wir ein städtebaulich attraktives Gebiet, das stadtbildprägend für Gengenbach sein wird.“

Jan Hellfritz, Geschäftsführer der Aliseo GmbH: „Ich sehe den Start der Abbrucharbeiten ebenfalls als ein wichtiges sichtbares Zeichen für die Bevölkerung, dass es vorangeht und wir Eigentümer die Revitalisierung des Areals als gemeinsames Ziel haben“. Die Rückbauarbeiten auf dem Gelände der Firma Aliseo sind in einem weiteren Abschnitt geplant.

Kleine Historie "Hukla Gengenbach"

  • 1951 Umzug des Polstermöbelfabrik Hukla von Haslach nach Gengenbach
  • 1998 Reduzierung der Mitarbeiter auf 2.200 und weiter auf 1.300 bis im Jahr 2002
  • 2004 Insolvenzantrag Hukla, Übernahme durch die Steinhoff-Gruppe, 600 Mitarbeiter werden weiterbeschäftigt
  • 2007 erster Grunderwerb durch Aliseo GmbH
  • 2011 300 Mitarbeiter sind noch in Gengenbach beschäftigt
  • 2011 niederländischer Investor übernimmt das operative Geschäft der Steinhoff-Gruppe ab 2011, bis 2012 die endgültige Schließung erfolgt
  • 2014 Aliseo GmbH erwirbt Flächen aus Gemeinschaftseigentum mit Steinhoff–Kappa Projekt GmbH
  • 2015 die Libare Holding GmbH & Co. KG ersteigert 91.000 Quadratmeter Fläche für 2,03 Millionen Euro
  • 2019 die Stadt Gengenbach erwirbt acht Hektar von der Libare Holding GmbH & Co. KG und vergrößert den Eigentumsanteil an der Gesamtfläche auf 9,6 Hektar

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