Bürgerstiftung Gutach
Die Idee hatte Bürgermeister Siegfried Eckert

Ehrenamtlich für die Bürgerstiftung aktiv: zweiter Vorstand Rolf Schondelmaier, Bürgermeister und erster Vorsitzender Siegfried Eckert und dritter Vorstand Hermann Blum (v. l) | Foto: Marthe Roth
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Gutach (ro). Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Am Sonntag, 2. September, wird in Gutach gefeiert. Die Bürgerstiftung lädt ab 11 Uhr zum Musik-Picknick in den Kurpark ein. Nachdem das Picknick im vergangenen Jahr ein großer Erfolg war, beschloss man es dieses Jahr zu wiederholen.
Die Bürgerstiftung, als Veranstalter des Picknicks, wurde vor etwa drei Jahren "auf die Initiative von Bürgermeister Siegfried Eckert hin gegründet", sagt Hermann Blum, dritter Vorstand der Bürgerstiftung.

Aller Anfang ist schwer

Die Gründung ist nicht leicht gewesen. Nachdem das Regierungspräsidium in Freiburg aufgrund der niedrigen Zinsen veranlasste, dass eine Bürgerstiftung statt 50.000 nun 100.000 Euro als Stammeinlage vorweisen muss, beschloss Bürgermeister Eckert sprichwörtlich von Tür zu Tür zu gehen, um das restliche Geld aufzutreiben. Besonders die Gutacher Unternehmen folgten der Aufforderung, sich der Gründung einer Bürgerstiftung anzuschließen. "So gut wie alle haben sich beteiligt", sagt Rolf Schondelmaier, der zweiter Vorstand der Stiftung ist, stolz.

Die Idee eine Bürgerstiftung zu gründen, hatte Bürgermeister Eckert schon viel früher. "Die Bürger, besonders Ältere, kamen auf mich zu und fragten, ob sie der Stadt Schenkungen geben könnten, da sie keine Kinder hätten", erklärt Eckert. Wie Schondelmaier ergänzt, wusste man gleichzeitig von Problemen, aber es fehlte an Geld, um sie zu lösen. Und so wurde 2015 die Bürgerstiftung Gutach gegründet, mit dem Ziel "sich nachhaltig und dauerhaft für das Gemeinwesen in der Gemeinde Gutach" zu engagieren, heißt es auf der Homepage. Dabei sollen keine Projekte unterstützt werden, die Pflichtaufgabe der Gemeinde sind, etwa Kindergärten. Es geht um Projekte für Bedürftige, im Bereich Jugend und Senioren, Umwelt und vieles andere mehr. Wer von der Bürgerstiftung finanziell unterstützt wird, darüber entscheidet der Vorstand zusammen mit dem Kuratorium. Ein wesentliches Kriterium ist: "Man muss Gutacher sein“, sagt Rolf Schondelmaier schmunzeld.

Die Bürgerstiftung verfügt über ein Kapital von rund 120.000 Euro

"Jetzt verfügt die Bürgerstiftung über ein Kapital von rund 120.000 Euro", so Eckert. Davon werden 20.000 Euro für Projekte verwendet, die restlichen 100.000 Euro dürfen nicht ausgegeben, sondern müssen angelegt werden. Aber auch da macht es die Nierdrigzinsphase der Bürgerstiftung nicht leicht. Dennoch: "Wir haben das Geld ganz konservativ bei unseren zwei Banken angelegt", beruhigt Hermann Blum.
Damit trotzdem mehr Geld in die Kasse kommt, wirbt die Bürgerstiftung mit hauptsächlich drei großen Veranstaltungen um Spenden. Das ist zum einen das bereits erwähnte Musik-Picknick, zum anderen gibt es jedes Jahr einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt. Ehrenamtliche verkaufen hier Striebele. Und die dritte Veranstaltung, um Erlöse für die Bürgerstiftung zu generieren, ist die Einwohnerversammlung, bei der die Stiftung die Bewirtung übernimmt.

Die Gutacher Kunstradfahrer erhielten 1.000 Euro für den Weltcup in Hongkong

Bislang wurden schon viele Projekte von der Bürgerstiftung unterstützt. Zum Beispiel gab es 1.000 Euro für die Kunstradfahrer, die erst kürzlich in Hongkong den dritten Weltcupsieg feierten. Daneben wurde das Gutacher Kunstmuseum bei dem Erwerb eines alten Gästebuchs unterstützt. In den heißen Augusttagen wurde von der Bürgerstiftung ein Busshuttle eingerichtet, der die Bürger zum Hornberger Schwimmbad fuhr. In Absprache mit den Kirchen wurden Senioren-Ausflüge organisiert. Das soll aber nicht alles sein. Wie Schondelmaier betont: "Noch viele weitere Projekte sind in Planung."
Lesen Sie hierzu auch Im Grunde von Anne-Marie Glaser zu Bürgerstiftungen

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