Sanfte Kanalsanierung
Haslacher Untergrund wird auf neuesten Stand gebracht

Kanalsanierer Martin Bader erläutert Bürgermeister Philipp Saar (Mitte) und Stadtbaumeister Clemens Hupfer Details zum Inlinerverfahren für die Kanalsanierung der Haslacher Altstadt. | Foto: Stadt Haslach
  • Kanalsanierer Martin Bader erläutert Bürgermeister Philipp Saar (Mitte) und Stadtbaumeister Clemens Hupfer Details zum Inlinerverfahren für die Kanalsanierung der Haslacher Altstadt.
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Haslach (st). Die Maßnahme, die dieser Tage in Haslachs Altstadt begonnen hat, heißt etwas sperrig „Grabenlose Kanalsanierung Kernstadt Haslach 2021-2022“. Dabei werden marode Teile des Abwassersystems ohne Baggerarbeiten wieder betriebssicher gemacht. Insgesamt werden in die Abwasserleitungen rund 1.150 Meter sogenannte Schlauchliner eingebaut mit Rohrdurchmessern von 200 bis 450 Millimetern. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 388.000 Euro und sind damit kostengünstiger als das aufwändige Neuverlegen in offenen Gräben. „Durch das gewählte Verfahren kann auf ansonsten notwendige massive Aufgrabungen in der Innenstadt verzichtet werden. Die Punkthaftigkeit der einzelnen Minibaustellen gewährleistet, dass die Behinderungen für den Verkehr und die Anwohner, aber auch für Geschäftswelt und Kunden unserer Marktstadt deutlich geringer sein werden als im Grabenverfahren“, konstatierte Bürgermeister Philipp Saar beim Besichtigungstermin.

Roboterkameras im Einsatz

Im Detail sind es rund 250 Rohranschlüsse und Stutzen im Bereich der Hausanschlüsse und Straßeneinläufe sowie 80 Schachtanschlüsse, die so sanft saniert werden. Hinzu kommen nochmals 40 Kontrollschächte, die ebenfalls gesichert werden. Die Hauptschadensbilder im Haslacher Kanalnetz, die mit Roboterkameras erfasst wurden, sind Undichtigkeiten an Rohrverbindungen, Risse im Rohrmaterial, Scherbenbildungen sowie hineinragende Anschlüsse der Seitenzuläufe.

Die Sanierung erfolgt im grabenlosen Bauverfahren mittels der sogenannten Schlauchliningtechnik. Dabei wird ein mit Harz getränktes Glasfasergewebe in das Rohr eingezogen, mit Druckluft aufgeblasen und mit Hilfe von UV-Licht schließlich ausgehärtet. Im Ergebnis erhält man ein komplett neues Rohr im Rohr. Die zahlreichen seitlichen Anschlüsse werden mittels Robotern angeschlossen. Für die Sanierung sind mehrere verschiedene Arbeitsgänge nötig, die zum Teil von verschiedenen Fahrzeugen ausgeführt werden. Daher werden die Abschnitte mehrfach und zum Teil mit zeitlichem Abstand bearbeitet werden. Die Sanierungsarbeiten erfolgen von den jeweils nächstliegenden Schächten aus, wobei die unterschiedlichen Sanierungsfahrzeuge an den Schachteinstiegen positioniert werden. Hierdurch kann es zu kleineren Einschränkungen oder Behinderungen kommen. Die Maßnahme wird abschnittsweise mit zeitlichen Unterbrechungen vollzogen und soll im Frühjahr 2022 abgeschlossen sein.

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