Ringelnattern sorgen in Gärten für Überraschung
In einer warmen und ruhigen Umgebung fühlen sich die Tiere besonders wohl

Eine Ringelnatter schlängelt sich durch den Garten der Familie Kniep im Hausacher Christbauernweg. | Foto: Ulrich Kniep
  • Eine Ringelnatter schlängelt sich durch den Garten der Familie Kniep im Hausacher Christbauernweg.
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Hausach (cao). Unliebsame Begegnungen gab es schon des Öfteren in einem der Gärten im Hausacher Christbauernweg im Vorderen Einbach. Immer wieder werden dort Schlangen gesichtet – genauer genommen handelt es sich um Ringelnattern, eine zur Familie der Nattern gehörende Art.

Ringelnattern sind nicht jedermanns Sache, doch Annette und Ulrich Kniep haben sich mit ihren Gartenbewohnern gut arrangiert. Seit einigen Jahren zieht es die Tiere immer wieder in den Garten der Familie. Dort bleiben sie, um ihre Jungen lebend zu gebären. In dem guten Gartenklima der Knieps, mit Hecken und Teich, ganz in der Nähe des Waldrandes fühlen sich die Tiere besonders wohl. Auch die Ruhe würde die Nattern anziehen, wie ein Förster erklärte, als ihn das Ehepaar nach dem Auftauchen der ersten Ringelnatter darauf ansprach.

Nun hat Familien Kniep seit zwei Sommern keine mehr in ihrem Garten entdeckt und wundert sich. Ihre Nachbarn hätten allerdings immer wieder Begegnungen gehabt, berichtet das Ehepaar doch bei den Knieps blieben die Schlangen fern oder zumindest unentdeckt. "Wahrscheinlich liegt es am kalten Frühjahr", vermutet Annette Kniep. Ein weiterer Punkt könnte sein, dass es in ihrem Garten nicht mehr so ruhig zugeht: "Unsere Enkelkinder toben oft durch den Garten. Da ist richtig viel Leben", berichtet sie. "Trotzdem gehe ich mit Vorsicht durch den Garten, um nicht doch irgendwo eine Ringelnatter aufzuschrecken."

"Wir sind beide so erschrocken", berichtet sie lachend über die letzte Begegnung und erzählt, wie sie aus der Terrassentür heraustrat und die Ringelnatter im selben Moment aus den Lavendelbüschen auftauchte. "Wir verharrten beide, musterten uns und traten gleichzeitig den Rückzug an", so die Gartenbesitzerin. Solche Begegnungen gab es immer wieder. Trotzdem sei sie stets fasziniert von "ihren" Ringelnattern gewesen. "Wenn man sich gegenseitig respektiert, klappt das auch", findet Kniep. Früher habe sie sogar bei Blindschleichen Reißaus genommen, "die sind jetzt gegenüber den Ringelnattern allerdings kalter Kaffee", meint sie und lacht erneut.

Farblich unterscheiden sich die Tiere, die von den Knieps alle einen Namen erhalten. Die letzte hieß "Jutta" und war steinfarben. Es gab auch schon beige oder ganz schwarze Exemplare, was eigentlich selten sei, wie Annette Kniep beschreibt. Sie informierte sich über Ringelnattern und deren Lebensweise. Dass sie für den Menschen ungefährlich sind, sei ihr schon vorher klar gewesen, trotzdem habe sie großen Respekt vor ihnen. "Immerhin war unsere Größte etwa 1,50 Meter lang", berichtet sie. Jutta sei bei dem Aufeinandertreffen noch nicht ausgewachsen gewesen und habe es auf einen knappen Meter gebracht, so Kniep.

Mit den Nattern seien einige Vogelarten und Echsen aus dem Garten verschwunden, dafür habe es aber auch keine Mäuse mehr gegeben, erklärt Annette Kniep. Vor denen fürchte sie sich noch viel mehr. Trotzdem sei sie den Ringelnattern nicht zu nahe gekommen und ihren Kräutergarten habe sie längst auf den Balkon verlegt. Dort ist er noch immer. Kniep rechnet fest damit, dass es irgendwo noch Ringelnattern in den Gärten im Christbauernweg gibt. Denn nachweislich würde sich deren Population auch im Schwarzwald verstärken, berichtet sie. Das Ehepaar Kniep ist gespannt auf die nächste Sichtung. Vielleicht schon im kommenden Frühjahr. "Ringelnattern sind zwar nicht mein bevorzugtes Gartentier, aber ich ertrage sie, denn die Tiere haben ja eigentlich mehr Angst vor uns als wir vor ihnen", versichert Gartenbesitzerin Annette Kniep.

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