Stabübergabe beim Pflegestützpunkt
Pionier Klaus Allgaier in Ruhestand

Doppelte Stabübergabe: Hauptamtsleiter Adrian Ritter, Raphaele Litterst, Christine Trove, Petra Springmann, Klaus Allgaier und Bürgermeister Philipp Saar | Foto: Stadt Haslach
  • Doppelte Stabübergabe: Hauptamtsleiter Adrian Ritter, Raphaele Litterst, Christine Trove, Petra Springmann, Klaus Allgaier und Bürgermeister Philipp Saar
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Haslach (st) Eine doppelte Stabübergabe gab es diese Woche im Mehrgenerationenhaus in der Sandhaasstraße in Haslach denn Klaus Allgaier, seines Zeichens Diplomsozialpädagoge, der seit 1995 die Haslacher Beratungsstelle für Pflege, Versorgung und Vorsorge aufgebaut hat, geht im Rahmen der Altersteilzeit in den wohlverdienten Ruhestand.

Vor 28 Jahren hieß die räumlich der Sozialstation zugeordnete Institution noch Informations-, Anlauf- und Vermittlungsstelle (IAV) und trug dem schon damals stetig wachsenden Informationsbedarf der Menschen in der Region rund um das Thema Pflege Rechnung. Träger war zu diesem Zeitpunkt die Caritas.

Übergang an Kreis und Stadt

2011 ging die IAV als Außenstelle Kinzigtal über in den Pflegestützpunkt Ortenaukreis, von denen es insgesamt fünf Pflegestützpunkte im Ortenaukreis gibt mit dem großen Zuständigkeitsbereich Mittleres Kinzigtal bis Oberwolfach, Hornberg und das gesamte Harmersbachtal. Die Beratung ist kostenlos, individuell und vor allem neutral. Das Neutralitätsgebot führte auch zur formalen Übernahme durch die Stadt Haslach als 2020 der Pflegestützpunkt personell aufgestockt wurde; die neue Mitarbeiterin, Pflegefachwirtin Petra Springmann, wurde bereits bei der Stadt Haslach, die ja keine eigenen Pflegeeinrichtungen unterhält, angestellt. Die kommunalen Träger erhalten vom Landkreis und den Kranken- beziehungsweise Pflegekassen entsprechende Zuschüsse.

So wurde auch die Nachfolgerin von Klaus Allgaier, Raphaela Litterst, die an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg Gesundheitspädagogik studiert hat und seit kurzem im Dienst ist, ebenfalls von der Kommune angestellt. Die „Stabübergabe“ war demnach eine Doppelte, denn personell ersetzt Raphaela Litterst nun Klaus Allgaier im gleichen Stellenumfang und mit dem Weggang des „Beratungspioniers“ Allgaier endet so letztlich auch die langjährige Kooperation des Ortenaukreises mit dem Caritasverband, letzterer war beim Treffen durch die geschäftsführende Vorständin Christine Trove vertreten. Räumlich bleibt der Pflegestützpunkt nach wie vor im Mehrgenerationenhaus in der Sandhaasstraße angesiedelt, bei Bedarf werden auch Hausbesuche angeboten.

Demenzagentur

Bereits seit 2008 ist dem Komplex auch die „Demenzagentur“ als zusätzliches, eigenständiges Angebot angegliedert, zu deren Aufgaben die spezialisierte Beratung zum Thema Demenz, Kurse, Vorträge und Selbsthilfetreffen gehören.

Bürgermeister Philipp Saar betonte bei der Übergabe und Verabschiedung die stetig gewachsene Bedeutung der Pflegestützpunkte für die Bürgerinnen und Bürger, denn die hochkomplexe Thematik erfordere ebenso kompetente wie empathische „Lotsen“ für die betroffenen Menschen und deren Angehörige. Die nunmehr 1,7 Stellen, die hierfür in Haslach angesiedelt sind, zeigten deutlich, wie umfangreich die Arbeit inzwischen geworden sei. Er freue sich über den guten Übergang und wünscht Klaus Allgaier im verdienten Ruhestand alles Gute und seinen Nachfolgerinnen auch weiterhin viel Erfolg bei ihrer Arbeit mit den Menschen hier im Kinzigtal.

Aufgaben des Pflegestützpunkts

  • Beratung zu den Themen Pflege und Versorgung, Entlastung von Angehörigen, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung
  • Information über Finanzierungsmöglichkeiten pflegerischer Hilfen
  • Hilfe bei der Antragstellung
  • Vermitteln von Angeboten
  • Beratung und Begleitung in komplexen Problemlagen, auf Wunsch wird ein individueller Hilfeplan erstellt (§7a Beratung SGB XI)
  • Netzwerkarbeit in der AG Pflege und Versorgung
  • Organisation von Selbsthilfetreffen
  • Kurse und Vorträge zu den Themen: Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Informationen zur Pflegeversicherung
  • Spezialisierte Beratung zum Thema Demenz
  • Kurse, Vorträge und Selbsthilfegruppen zum Thema Demenz

Pflegestützpunkt in Zahlen

  • 1358 Kontakte (telefonisch, persönlich, per Mail und Online)
  • Betreuung von 161 Anfragen für einen Kurzzeit – und / oder Dauerpflegeplatz
  • 282 erreichte Teilnehmer von Kursen, Vorträgen und Selbsthilfetreffen
  • Zusätzlich 253 erreichte Teilnehmer von Kursen, Vorträgen und Selbsthilfetreffen im Bereich der Demenzagentur

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